Oculus-Mitgründer Luckey will eine virtuelle Mexiko-Mauer bauen
Wer glaubt, dass der Oculus-Gründer und vielfache Millionär Palmer Luckey früh in Rente geht, der täuscht. Luckey verschafft sich selbst einen neuen Job: VR, KI und mehr für das US-Militär.
In seinem neuen Startup Anduril - benannt nach einem legendären Schwert aus der Herr-der-Ringe-Saga - entwickelt Luckey gemeinsam mit weiteren Mitgründern Technologien für das US-Militär, zum Beispiel einen autonom fahrenden Feuerlöschpanzer.
Andurils wichtigstes Projekt ist die "Smart Wall": eine digitale Version der von US-Präsident Donald Trump im Wahlkampf angekündigten Mauer an der Grenze zu Mexiko.
___STEADY_PAYWALL___Dem US-Magazin Wired gab Luckey eine exklusive Demo der Überwachungstechnologie: Bei einem privaten Test auf einem Farmgelände zog der Wired-Journalist eine Samsung Gear-VR-Brille auf, mit der er einen Livestream des umliegenden Grenzbereichs ansehen konnte.
Eine KI-gestützte Bildanalyse markierte Vehikel, Personen oder Tiere im Bild - eine Art Supersicht für Grenzbewacher, die Dinge sichtbar macht, die mit bloßem Auge oder einem Fernglas schlechter zu entdecken wären.
Das System soll laut Luckey an Nutzeroberflächen aus Videospielen wie "Call of Duty" erinnern: "Man zieht die Brille auf und sieht, wo die bösen und die guten Leute sind, wo die Luftunterstützung ist, wo man hinläuft und aus welcher Richtung man kommt."
Virtuelle Grenzüberwachung: Günstig und effizient
Im Vergleich zu einer physischen Mauer soll die virtuelle Version deutlich günstiger sein: Anderthalb Kilometer Beton sollen rund 24 Millionen US-Dollar kosten. Die Überwachungstürme von Lattice (dt. Gitter) - so heißt Andurils Überwachungssystem - liegen bei nur 500.000 US-Dollar pro anderthalb Kilometer.
An einem Lattice-Turm sind Kameras, Radartechnologie, Infrarotsensoren und Drohnen angebracht, die in Kombination die zuvor beschriebene Supersicht ermöglichen. Über ein Solarpanel wird der Turm mit Strom versorgt.
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Bei einem privaten Test über zehn Wochen soll Andurils Überwachungssystem an der Festnahme von 55 Menschen beteiligt gewesen sein. Ob und wie das System zukünftig weiterentwickelt und eingesetzt wird, ist noch unklar.
"Achte darauf, wer die Kontrolle hat"
Gegenüber Wired kommentiert Luckey erstmals seinen Abgang bei Facebook im März 2017. Auf die Frage, was er aus seiner Zeit bei Oculus gelernt habe, antwortet Luckey: "Sei vorsichtig, wem Du vertraust. Und achte darauf, wer die Kontrolle hat."
Facebook-Chef Marc Zuckerberg beteuerte kürzlich bei seiner Befragung vor dem US-Senat, dass Luckey nicht wegen seiner konservativen politischen Ansichten gehen musste. Luckeys Ausscheiden und seine Politaffäre folgten allerdings zeitlich unmittelbar aufeinander.
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