Vive Focus: Portierung von Gear-VR-Inhalten laut Entwickler "superleicht"
VR-Entwickler melden via Twitter, dass sich Inhalte für Samsung Gear VR mit wenig Aufwand auf Vive Focus übertragen lassen. Davon dürften beide Seiten profitieren: HTC und die Entwickler.
Vive Focus ist seit Januar in China erhältlich. Ob und wann die autarke VR-Brille im Westen erscheint, ist nicht klar. Der VR-Entwickler Brad Herman wollte nicht länger warten: Er flog kurzerhand nach China und kaufte sich eine Vive Focus, um mit dem Gerät zu experimentieren.
Bei Twitter hält Herman seine ersten, positiven Erfahrungen fest. Er habe lediglich drei Stunden gebraucht hat, um ein Gear-VR-Spiel mit Vive Focus kompatibel zu machen. Von der Tastenbelegung über das Kameratracking: Die Portierung lief laut Herman "sehr geschmeidig".
___STEADY_PAYWALL___It only took 3 hours to port over a GearVR game. From control mapping’s to new camera tracking it went very smooth. I love that the SDK has specific guides for porting from the popular platforms. The provisioning and build systems are very easy.
— Brad Herman ? (@brad3d) 13. Februar 2018
Feinanpassungen beim Wechsel von 2D- auf 3D-Tracking dürften naturgemäß mehr Zeit in Anspruch nehmen. Der Entwickler Sterling Crispin schreibt bei Twitter, dass er eine Woche gebraucht hat, bis sein VR-Malkasten Cyberpaintapp von den sechs Freiheitsgraden der Vive Focus profitierte. Dafür musste er jedoch "eine Handvoll Funktionen" für das räumliche Tracking anpassen.
Laut Vives China-Präsident Alvin Wang Graylin sollen westliche Entwickler demnächst leichteren Zugang zu Vive Focus erhalten. Er stellt eine Bestellmöglichkeit im Internet in Aussicht und verspricht, dass in Kürze mehr Informationen folgen.
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China ist ein heiß begehrter Markt
HTC hat ein großes Interesse daran, hochwertige westliche VR-Inhalte für den chinesischen Markt zu erschließen und will Entwicklern aktiv bei der Lokalisierung helfen.
Die Vorteile sind offensichtlich: Durch gute Software stärkt HTC den hauseigenen App Store Viveport und baut die eigene Marktposition aus. Die westlichen Entwickler profitieren ebenfalls, da sie in China zusätzliche Einnahmen generieren können.
Der chinesische Markt hat eine Sonderstellung in HTCs VR-Strategie: Er birgt einerseits ein riesiges Wachstumspotenzial, andererseits muss sich HTC hier weniger vor der westlichen Konkurrenz fürchten. Facebook ist in China nicht zugelassen und Oculus Rift niemals offiziell erschienen.
Oculus versucht deshalb, auf andere Weise in China Fuß zu fassen: Die im Frühjahr 2018 erscheinende autarke VR-Brille Oculus Go soll auch in China auf den Markt kommen, allerdings unter der Flagge des Hardwarepartners Xiaomi, der das Gerät als eigenes Produkt mit eigenem Namen und App Store in China herausbringen wird.
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