Oculus' John Carmack: VR-Entwickler sollen sich mehr anstrengen
John Carmacks Ansprachen auf Facebooks Virtual-Reality-Konferenz Connect sind für ihre Offenheit bekannt. Auch in diesem Jahr übt Carmack motivierende Kritik an der VR-Entwicklerszene. Die neue VR-Brille Oculus Go nutzt er als Ersatz für sein iPad und als Netflixmaschine.
Oculus-Technikchef John Carmack ist als Verfechter lupenreinen Codes bekannt. Gerade für mobile Virtual-Reality-Geräte wie Samsung Gear VR ist der wichtig, da die Smartphones ohnehin schon am Limit rechnen, wenn sie 3D-Grafiken mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde darstellen.
Bei seiner Keynote auf der Connect 4 fordert Carmack die anwesenden Entwickler auf, noch mehr Mühe in ihre Software zu stecken und alle Ecken und Kanten abzuschleifen. Regelmäßige Updates nach dem App-Launch seien speziell bei der mobilen VR-Brille Gear VR (und demnächst Oculus Go) lohnenswert, da mit jeder neuen Samsung-Galaxy-Generation viele neue Nutzer hinzukämen.
___STEADY_PAYWALL___Magische Software schlägt magische Hardware
"Wenn ich die Wahl hätte zwischen magischer Software und magischer Hardware, dann würde ich die Software wählen", sagt Carmack. VR-Entwickler hätten bereits eine mutige Entscheidung getroffen, für eine noch unbekannte Plattform zu programmieren. Aber es brauche mehr als nur Mut: "Man muss auch sehr hart arbeiten", sagt Carmack. Entwickler sollten nicht darauf hoffen, dass neue Hardware alle Probleme löst.
Stattdessen sollten sie sich auf jeden Aspekt ihrer Software konzentrieren, bis sie das Gefühl hätten, das bestmögliche Produkt im Verhältnis zur Hardware und zur Plattform programmiert zu haben.
"Man ist nicht mit dieser einen brillanten Idee erfolgreich, sondern weil man tausend kleine Dinge richtig macht", sagt Carmack. Auch Facebook habe Wettbewerber gehabt, die einzelne Dinge besser gemacht hätten. Am Ende habe sich die Summe aller Ideen und die harte Arbeit ausgezahlt.
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Zugang zum Massenmarkt nur über Lowend-VR
Viele Leute seien überrascht, so Carmack, dass ausgerechnet er als bekannter Tech-Freak ein Fürsprecher mobiler VR-Brillen ist, die lange nicht an die Highend-Geräte für den PC heranreichen. Jedoch habe er sich für Marc Zuckerbergs Mission verpflichtet, eine Milliarde Nutzer in die Virtual Reality zu bringen. "Das kriegen wir mit sehr teurer Hardware nicht hin", sagt Carmack.
Er sei nicht dazu bereit, zehn oder 15 Jahre zu warten, bis besonders hochwertige VR-Erlebnisse mit günstigen mobilen Geräten möglich seien - falls dieser Punkt überhaupt erreicht werde. "Die Leistung des PCs wird niemals mit der eines mobilen Geräts vergleichbar sein", sagt Carmack.
Oculus Go ersetzt Carmacks iPad
Er sei begeistert von Oculus Go und intern der wertvollste Beta-Tester. Aus seiner Sicht ist die mobile VR-Brille ein potenzieller Ersatz für Tablets, nicht für das Smartphone oder Desktop-PCs. Er nutze den Oculus-VR-Browser für seine morgendliche Runde durch Twitter und Facebook oder die Netflix-App.
Die noch einfachere und VR-optimierte Nutzung von Oculus Go im Vergleich zu Smartphone-VR-Brillen mache einen großen Unterschied. "Oculus Go ist eine Netflixmaschine", sagt Carmack.
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