Augmented Reality: Startup arbeitet an Infrastruktur für Multiplattform-AR
Augmented Reality macht die digitale Sphäre in der Realität sichtbar. Doch was passiert, wenn iPhone-Nutzer immer etwas anderes sehen als Android-Besitzer? Das Startup Escher Reality möchte eine Brücke zwischen den Augmented-Reality-Plattformen schlagen und synchrone, dauerhafte AR-Erlebnisse ermöglichen.
Seit anderthalb Jahren bastelt das Startup an einem Werkzeugkasten, der AR-Entwicklern die Arbeit mit den verschiedenen Mobilgeräten erleichtern soll. Das Startup wurde schon vor dem Pokémon-Go-Hype gegründet, seit vergangenen November arbeiten die beiden Gründer Vollzeit in ihrem Unternehmen. Mittlerweile ist es auf sieben Mitarbeiter gewachsen.
"Am Anfang dachte jeder, dass wir verrückt sind und jetzt ist es der Sommer für Smartphone-AR. Das ARKit war für uns die beste Sache überhaupt", beschreibt CEO Ross Finman die Marktlage gegenüber der Webseite Techcrunch.
___STEADY_PAYWALL___Finman sieht großes Potenzial in vernetzten Smartphone-AR-Erfahrungen, für die es "eine Menge Computer-Vision-Probleme zu lösen gibt". Dafür programmierte Escher Reality ein eigenes, auf Computer Vision spezialisiertes Netzwerkprotokoll mit geringer Latenz, das AR-Apps unabhängig vom Endgerät miteinander verbindet.
Eine weitere Besonderheit der Escher-Schnittstelle ist es, dass digitale Objekte dauerhaft an Ort und Stelle verweilen sollen, auch wenn eine AR-App zwischenzeitlich gestoppt und neu gestartet wird. Das ist derzeit weder bei ARKit- noch bei Tango-AR-Apps der Fall.
Gemeinsam Pokémon jagen
Die Software von Escher Reality schlägt nicht allein die Brücke zwischen Plattformen, sondern ermöglicht auch geteilte AR-Erfahrungen am gleichen Ort. So könnten laut Finman bei Pokémon Go zwei Spieler das gleiche Pokémon durch ihr jeweiliges Smartphone-Display betrachten oder ihre digitalen Monster am gleichen Ort gegeneinander antreten lassen.
Escher Reality veranschaulicht das Potenzial der eigenen Software anhand eines simplen Spiels. Zwei Nutzer schlagen denselben digitalen Ball durch das Wohnzimmer hin und her. Interessant sind die beiden Schläger: Ein Spieler nutzt ein iPad, der andere ein Android-Smartphone.
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Das Startup will das eigene Entwicklerkit vorerst an Spielestudios verkaufen, das Lizenzmodell ähnelt dem von Unity. Die Nutzung ist zuerst kostenlos, sobald die App-Entwickler jedoch Geld verdienen, müssen sie einen bestimmten Prozentsatz an Escher Reality abtreten.
Derzeit sucht das Startup nach weiteren Investoren, um anschließend so viele Spielestudios wie möglich als Partner zu gewinnen.
"Der AR-Bereich explodiert gerade, wir müssen sicher sein, dass wir mit dem Tempo mithalten können", sagt Finman. Eine erste Beta-Version für Testzwecke gibt es auf der offiziellen Webseite.
https://www.youtube.com/watch?v=fpzalnuXhbw
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