Playstation-Mitbegründer: Keine aktuelle VR-Brille hat dauerhaft Erfolg
Seit Mitte der 90er-Jahre ist Phil Harrison in der Gaming- und Techbranche aktiv. Er glaubt an das Potenzial von Virtual Reality - aber nicht an die aktuellen VR-Brillen.
Als Entscheider bei Sony launchte Harrison zwischen 1992 und 2008 reichlich Playstation-Hard- und Software, gehörte zu den Mitbegründern der renommierten Gaming-Marke. Anschließend arbeitete er mehrere Jahre in führender Position für Atari und Microsofts Gaming-Sparte. Er kennt die Mechanismen der Branche.
Zuletzt investierte Harrison in das Londoner Virtual-Reality-Startup Dream Reality Interactive, das von seinem früheren Sony-Kollegen Dave Ranyard gegründet wurde. Ranyard war als Leiter der Sony Studios London maßgeblich an der Entwicklung von Playstation VR beteiligt.
___STEADY_PAYWALL___Sein neues Studio setzt nicht ausschließlich auf Games, sondern will auch erforschen, wie Virtual Reality die Kommunikation zwischen Mensch und Computer verändert.
Wie ein Tauchgang an Land
Im Interview mit der Webseite Eurogamer bestätigt Harrison, dass VR Zukunftspotenzial hat. Durch die kombinierte Marktmacht von Sony, Microsoft, Facebook, Google, Samsung und Apple bei AR stecke eine Menge Rechen- und Finanzleistung in der neuen Technologie.
Besonders viel Lob hat Harrison für seine früheren Kollegen bei Sony übrig. "Sony legt bei VR ganz schön vor", sagt Harrison. Den Japanern gebühre Applaus für ihren Pioniergeist.
Doch Harrisons Lob ist mit einem aber verbunden: Damit aus so viel Pioniergeist ein nachhaltiger Markt entsteht, müsste sich einiges ändern. Laut Harrison ist heutige VR-Technologie nicht ausgereift genug, um einen Markt zu schaffen, der die nächsten zehn Jahre übersteht.
Den Nutzungskomfort aktueller VR-Systeme vergleicht Harrison mit Tauchen an der frischen Luft. "Man muss all diese Dinge tragen und die Erfahrung ist echt unkomfortabel", sagt Harrison.
VR-Brillen brauchen grundlegende Veränderungen
Aktuelle VR-Brillen müssen sich laut Harrison "massiv verändern", um doch noch ein Verkaufshit zu werden. Harrison pflichtet Microsoft bei, dass Kabel dem Mainstream-Erfolg im Wege stehen.
Darüber hinaus müssten grundlegende thermische Probleme gelöst werden, wenn viel Rechenleistung in einem Computer verbaut ist, den der Nutzer auf dem Kopf tragen soll. Gewicht und Nutzungskomfort seien weitere Baustellen. Abhilfe könne die kommende Generation VR-Brille schaffen, die voraussichtlich erstmals maßgeschneiderte Technologie statt Standardhardware nutzt.
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"Es gibt eine Reihe von Dingen, die alle gleichzeitig passieren müssten", sagt Harrison über den Innovationsbedarf der aktuellen Modelle. Unabhängig von technischen Mängeln gebe es weiter ein Kernpublikum, das Virtual Reality enthusiastisch nutzt.
Ist die VR-Brille ungeeignet für den Mainstream?
Ohnehin hält es der Ex-Playstation-Manager für wahrscheinlich, dass die VR-Brille nie im Massenmarkt ankommt. Er vermutet bei vielen Menschen einen grundsätzlichen Widerwillen, ein Gerät zu tragen, das sie von der Außenwelt abschottet.
Harrison geht stattdessen davon aus, dass die vermischte und erweiterte Realität das größere Verkaufspotenzial birgt und bezeichnet sie als "Endziel".
Harrison lobt Microsoft für die Entwicklung eines VR-Ökosystems für Windows, geht jedoch davon aus, dass Hololens die eigentliche Wette der Redmonder ist. "Das ist ein beeindruckendes Stück Technologie", sagt Harrison.
Aktuell richte sich die Hardware zwar nur an Unternehmen, aber er könne sich gut vorstellen, dass eine günstigere und kleinere Version den Massenmarkt erreicht.
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