DFB: Fußball-Nationalmannschaft trainiert mit Virtual-Reality-Brillen
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft soll Virtual Reality zukünftig noch intensiver im Training einsetzen. Dafür kooperiert der DFB mit dem US-Unternehmen Strivr, das auf VR-Training spezialisiert ist.
Bei einem Pilotprojekt setzte der DFB 360-Grad-Videos ein, um Spielern typische Spielsituationen immer und immer wieder vorzuspielen. Die permanente Wiederholung soll die instinktive und intuitive Entscheidungsfindung verbessern und Routinen stärken.
Außerdem soll die Methode die Konzentration fördern und Spielern die Möglichkeit geben, Erfolge wiederholt zu visualisieren.
___STEADY_PAYWALL___Strivr wendet das gleiche Prinzip seit rund zwei Jahren bei Teams der US-Basketball- und Football-Liga an. Zum Beispiel versucht der US-Basketballstar Andre Drummond, mit der VR-Brille Denkblockaden zu lösen, um seine miserable Freiwurfquote zu optimieren.
Das Pilotprojekt hörte auf den Namen "Wahrnehmung und Entscheidungshandeln" und wurde im "Technology Lab" der DFB-Akademie in Frankfurt getestet. Das folgende Video zeigt das Training beispielhaft.
DFB baut Kooperation mit Strivr aus
Der DFB gibt bekannt, dass die Zusammenarbeit mit Strivr "intensiviert und ausgebaut" wird. Virtual-Reality-Training soll mit Unterstützung des US-Unternehmens ein fester Bestandteil des noch zu bauenden Schulungszentrums in Frankfurt am Main werden.
Welche neuen Methoden genutzt werden, verrät der DFB nicht. Auf den Pressebildern erkennt man, dass HTC Vive samt 3D-Controllern und Oculus Rift zum Einsatz kommen. Das könnte bedeuten, dass Spieler zukünftig über 360-Grad-Videos hinaus interaktive Lernanwendungen verwenden.
Der Leiter der Konzeptentwicklung der DFB-Akademie Markus Weise sagt: "Wir haben in unserem Pilotprojekt mit Strivr erste wichtige Erkenntnisse gesammelt. Von der Intensivierung unserer Kooperation erhoffen wir uns neue Impulse für die Weiterentwicklung von Trainingsinhalten und Diagnostik." VR stehe noch am Anfang der Entwicklung und biete viele neue Möglichkeiten. Der DFB wolle diese Entwicklung von Anfang an begleiten und prägen.
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"Es wird sehr interessant und herausfordernd, diese neuartige Technologie im Trainingsalltag und unter Wettkampfbedingungen zu testen", sagt Weise.
Der DFB-Teammanager Oliver Bierhoff bestätigt Weise: "Virtual Reality ist ein hochspannendes Zukunftsthema, bei dem wir von Anfang an dabei sein und unsere Ideen einbringen wollen." Laut Bierhoff sollen alle Fußballmannschaften in Deutschland von den Initiativen der DFB-Akademie profitieren.
Strivr: In zwei Jahren von der Masterarbeit zum Marktführer beim VR-Training
Strivr entspringt einer Masterarbeit an der Stanford Universität zur Wirkung von 360-Videos auf Profisportler. Das Startup wurde 2015 vom Virtual-Reality-Forscher Jeremy Bailenson gegründet und spezialisierte sich zunächst auf VR-Trainingsprogramme für Football-Spieler.
Strivr weitet das Portfolio an VR-Trainings kontinuierlich aus. Zuletzt konnte das Unternehmen die US-Einzelhandelskette Walmart als Kunden gewinnen. Im Dezember 2016 steckten Investoren fünf Millionen US-Dollar in Strivr.
"Die deutschen Fußballmannschaften zählen konstant zu den besten der Welt. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass das auch so bleibt", sagt Derek Belch, Mitgründer und CEO von Strivr. Belch verfasste die Masterarbeit, die zur Gründung des Unternehmens führte.
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