Steam: Rund 20 Prozent der Neuerscheinungen sind VR-kompatibel
Über geringen Software-Nachschub können sich Steam-VR-Nutzer derzeit nicht beschweren. Eine hohe Qualität der Apps garantiert Steam-Betreiber Valve allerdings nicht.
Ein Nutzer bei Reddit machte sich die Mühe, eine Liste aller Steam-Neuerscheinungen vom 1. bis zum 3. Juni aufzustellen und die VR-kompatiblen Anwendungen zu markieren. Das Ergebnis: Rund 20 Prozent der neuen Spiele und Apps bei Steam unterstützen Virtual Reality.
Die Zahl ist beachtlich, denn geht man nach der aktellen Steam-Hardware-Umfrage aus dem Mai 2017, dann besitzen gerade einmal 0,37 Prozent aller Steam-Nutzer eine VR-Brille wie HTC Vive oder Oculus Rift. Ein großer Teil der neuen Steam-Inhalte wird demnach für eine sehr kleine Nutzerschaft entwickelt.
___STEADY_PAYWALL___Indie-Entwickler im Goldrausch
Diese auf den ersten Blick etwas überraschende Entwicklung ist recht einfach zu erklären. Indie-Entwickler erhoffen sich viel vom neuen Markt, spekulieren darauf, dass sie mit Virtual-Reality-Inhalten in der noch sehr enthusiastischen Anfangsphase einen Hit landen und eine Marke etablieren können.
Im Gegensatz zum Markt für flache Spiele, wo die Pflöcke bereits eingerammt und die hochwertigen Produktionen großer Studios für kleine Entwickler unerreichbar sind, lockt die Virtual-Reality-Branche mit vermeintlich neuem Vertriebspotenzial. Vermeintlich deshalb, da die Verkaufszahlen von HTC Vive und Co. bislang eher schlecht ausfallen.
Hinzu kommt, dass viele Indie-Entwickler experimentierfreudig sind und sich gerne auf ein neues Format einlassen. Große Studios müssen wirtschaftlicher denken und die Refinanzierung der Entwicklung stärker im Blick haben.
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Quantität vor Qualität
Die Flut an VR-Inhalten ist nicht per se erfreulich. Naturgemäß ist unter den vielen Apps und Spielen eine Menge Ausschussware dabei.
Da sich Steam-Betreiber Valve kaum damit befasst, den Zugang zur Plattform zu reglementieren und hochwertige Inhalte zu kuratieren, gehen die Perlen in der Software-Masse unter. VR-Nutzer sind frustriert, wenn sie von einer durchschnittlichen Anwendung in die nächste wechseln.
Steam-Konkurrent Oculus VR regelt den Zugang zur eigenen Plattform stärker, lässt weniger Inhalte zu und macht dafür besonders gute Software sichtbar. Experimentelle Apps werden in spezielle Kategorien ausgelagert und entsprechend markiert. So gibt es bei Oculus Home zwar insgesamt weniger VR-Inhalte als bei Steam, dafür fällt es leichter, hochwertige Produktionen zu entdecken.
HTC hat sich für die hauseigene VR-Plattform Viveport für ein Abomodell entschieden, um starke Inhalte auf ein Podest zu heben. Für 7,99 Euro im Monat können Vive-Besitzer fünf Apps ihrer Wahl aus einer vorselektierten Liste herunterladen. In die Liste schaffen es nur Anwendungen und Spiele, die einen gewissen Qualitätsstandard erfüllen.
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