HTC Vive: Analyst sagt Lieferschwierigkeiten für 2017 voraus
HTCs VR-Brille Vive soll im kommenden Jahr Marktanteile einbüßen. Nicht weil die Nachfrage nachlässt, sondern weil HTC der Zugriff auf die für die Herstellung notwendigen Amoled-Displays verwehrt bleibt.
Geht man nach den Nutzungsdaten bei Valves Verkaufsplattform Steam, dann hat HTC Vive bei den Verkaufszahlen die Nase leicht vor Oculus Rift oder ist zumindest auf einem ähnlichen Niveau. Laut der Hardwareumfrage aus dem November 2016 sind bei Steam doppelt so viele Vive-Brillen aktiv wie Oculus-Rift-Geräte. Die Blackbox ist Oculus Home - niemand weiß, wie viele Rift-Käufer sich exklusiv auf der Facebook-Plattform herumtreiben.
Jason Tsai vom Marktforschungsunternehmen Trendforce aus Taipei geht davon aus, dass sich die Verkaufszahlen im kommenden Jahr zugunsten von Oculus Rift und speziell Playstation VR verschieben.
___STEADY_PAYWALL___Nicht genug Amoled-Displays für alle Hersteller
HTC sei auf Samsungs Amoled-Displays angewiesen und der Zulieferer würde die Kundschaft "anhand der Beziehungen priorisieren, um den Profit zu maximieren". Der Analyst geht davon aus, dass Sony der attraktivere Partner für Samsung ist, weil die Japaner potenziell mehr Hardware verkaufen.
Mit Oculus VR würde Samsung bereits kooperieren, unter anderem bei der mobilen VR-Brille Gear VR. Tsai erwartet, dass es 2017 zu wenige Displays gibt, um alle Unternehmen - auch mögliche Neulinge - zu versorgen.
Bekannt ist, dass Microsoft gemeinsam mit Hardwarepartnern wie Acer neue VR-Brillen für Windows auf den Markt bringen wird. Die setzen in der günstigsten Version allerdings auf (unzureichende) LCD-Displays. Möglicherweise ist diese Entscheidung bereits ein Vorgriff auf eine potenzielle Knappheit an Amoled-Displays. Teurere Windows-Brillen sollen ebenfalls mit Amoled ausgestattet sein.
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Neben Microsoft arbeiten gerüchteweise Samsung und Google an neuer VR-Hardware im Highend-Segment. Auch hier dürften Amoled-Displays eingesetzt werden.
Laut Tsai soll sogar Apples iPhone dazu beitragen, dass HTC weniger VR-Brillen herstellen kann. Einige zehntausend Vive-Brillen seien nicht vergleichbar mit dem Volumen eines Smartphone-Launches. Sollten Tsais Prognosen eintreffen, wäre außerdem fraglich, wie sich die Lieferschwierigkeiten auf den Marktstart einer möglichen verbesserten Version von HTC Vive auswirken.
Trendforce geht davon aus, dass HTC in 2017 rund 600.000 Einheiten der Vive-Brille absetzen kann. Oculus soll es auf 1,2 Millionen verkaufte Rift-Brillen bringen, während Sony gar 2,5 Millionen Playstation VRs an Gamer vertreiben kann. Für die restlichen Hersteller werden Verkaufszahlen von insgesamt 800.000 Einheiten prognostiziert.
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