VR-Brillen: Wie tief können die Preise noch fallen?
VR-Brillen sind derzeit so billig wie nie. Das ist toll für die Verbraucher, wirft aber Fragen über die Nachhaltigkeit des VR-Marktes auf.
Heute ist Black Friday und die Hersteller Meta, Sony und Pico überbieten sich gegenseitig mit Angeboten.
Ein Überblick:
- Meta Quest 3S ist mit 300 US-Dollar (hierzulande 330 Euro) bereits das günstigste VR-Headset. Inflationsbereinigt ist das Gerät deutlich günstiger als Meta Quest 2 bei seiner Markteinführung vor vier Jahren war. Im Kauf enthalten ist das VR-Spiel Batman: Arkham Shadow (Gegenwert: 50 US-Dollar) und drei Monate Meta Quest+ (Gegenwert: 24 US-Dollar). Bei Amazon und dem Einzelhändler Target erhalten US-Bürger derzeit einen Gutschein von 75 US-Dollar beim Kauf einer Quest 3S und wer das Gerät gemeinsam mit einem Freund erwirbt, erhält zudem eine Horizon Store-Gutschrift im Wert von 30 US-Dollar, mit dem man Spiele kaufen kann. Wollte man all diese Beträge vom Preis abziehen, würde Meta Quest 3S 121 US-Dollar kosten.
- Playstation VR 2 ist bis Anfang 2025 um bis zu 250 Euro reduziert (33-40 Prozent Rabatt).
- Pico 4 Ultra wird in Deutschland derzeit in einem Black-Friday-Bundle verkauft, das die Motion Tracker (80 Euro), drei VR-Spiele und ein VRChat-Abo zu einem Gegenwert von 170 Euro beinhaltet.
Der Einstieg in die Virtual Reality war noch nie so preiswert, gemessen daran, was man an Technik und Software bekommt, egal ob man nur mit dem Headset oder auf der Playstation 5 oder dem PC spielen will. Das ist gut für uns Verbraucher, aber für die Industrie insgesamt wirft dieser Wettlauf nach unten Fragen auf.
Die Kehrseite der Medaille
Wenn die Preise so stark fallen, ist das oft ein Zeichen für mangelnde Nachfrage. Playstation VR 2 war von Anfang an zu teuer und mit dem aktuellen Rabatt reagiert Sony endlich auf die Marktgegebenheiten, auch wenn das bedeutet, geringere oder gar keine Margen einzufahren.
Subventionen ohne Ende gibt es bei Meta, und man muss kein Ökonom sein, um zu sehen, dass die Rechnung nicht aufgehen kann. Die VR-Branche wird maßgeblich von Meta getragen und benötigt nach einem Abschwung, der 2023 einsetzte, dringend neue Impulse. Das heißt: viele Neuzugänge, die den Markt wachsen lassen sowie Kund:innen, die von Meta Quest 2 auf die neue Gerätegeneration wechseln.
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Dass es auch in die andere Richtung gehen kann, zeigt die Preissteigerung der Meta Quest 2 im Sommer 2022. Meta erhöhte den Preis um 100 satte US-Dollar und verwies dabei auf gestiegene Preise bei der Fertigung und Auslieferung. Dass ein Hardware-Produkt knapp zwei Jahre nach Markteinführung teuer statt günstiger wird, ist höchst ungewöhnlich und ich denke nicht, dass es nur an den Herstellungskosten lag. Meta Quest 2 war im Sommer 2022 auf dem Höhepunkt ihres Erfolgs und Meta wollte davon profitieren.
Virtual Reality wird sich erst dann zu einem tragfähigen und nachhaltigen Markt entwickeln, wenn es Anzeichen dafür gibt, dass die Verbraucher bereit sind, tendenziell mehr statt weniger für Hard- und Software auszugeben, und wenn die Preise mit dem zunehmendem Mehrwert der Geräte steigen statt fallen. Dies scheint derzeit noch nicht der Fall zu sein.
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