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Meta killt Quest Pro 2: Weshalb das eine gute Nachricht ist

Meta killt Quest Pro 2: Weshalb das eine gute Nachricht ist

Meta hat die Entwicklung der Quest Pro 2 vorerst auf Eis gelegt. Warum das gut ist für den Markt und Verbraucher. 

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The Information berichtete am Wochenende, dass Meta Pläne aufgegeben hat, bis 2027 ein Premium-Headset und Konkurrenzprodukt zu Apple Vision auf den Markt zu bringen.

Das Gerät mit dem Codenamen "La Jolla" hätte, wenn es tatsächlich ein Produkt geworden wäre, die Nachfolge der ersten, katastrophal gescheiterten Meta Quest Pro angetreten. So weit kommt es nicht, zumindest nicht in den nächsten Jahren.

Es wäre jedoch verfrüht, damit auf das Ende von Quest Pro 2 als Geräteklasse zu schließen. Nach Erscheinen des Berichts meldete sich Metas Technikchef Andrew Bosworth auf Threads zu Wort. Er dementierte die Nachricht nicht und strich heraus, dass es sich lediglich um das Ende eines Prototyps handele.

"Nur ein kleiner Hinweis in eigener Sache: Wir haben viele Prototypen in der Entwicklung. Aber nicht alle gehen in die Produktion. Mit einigen machen wir weiter, andere lassen wir fallen. Solche Entscheidungen werden ständig getroffen, und Geschichten, die auf dem Gerede über eine einzige Entscheidung basieren, geben nie ein richtiges Bild wieder."

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Begrenzte Nachfrage nach Premium-Headsets

Das Konzept eines Quest-Headsets mit Premium-Features lebt bei Meta weiter und könnte zu einem späteren Zeitpunkt Wirklichkeit werden, vorausgesetzt, es entsteht eine größere Nachfrage nach Geräten jenseits der 500-Dollar-Marke.

Derzeit ist das nicht der Fall. Selbst Meta Quest 3, die 500 US-Dollar kostet, dürfte sich in einem Jahr weit weniger als fünf Millionen Mal verkauft haben. Von der wesentlich teureren Apple Vision Pro brauchen wir erst gar nicht zu sprechen.

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Es gibt derzeit keine realistischen technischen Upgrades, die Headset wie Quest 3 deutlich erfolgreicher machen könnten und erst recht nicht zum doppelten Preis (Meta peilte für La Jolla angeblich einen Preis unter der 1.000 US-Dollar-Marke an, was sich als schwierig erwies). OLED-Microdisplays und Eye-Tracking sind keine Killer-Features, eher schon ein deutlich kleinerer Formfaktor und ein geringeres Gewicht, aber das wird so schnell nicht kommen. Und was mit Metas Codec-Avataren, also fotorealistischer Telepräsenz? Es bleibt abzuwarten, wie gut sich das technische Konzept auf autarken Headsets umsetzen lässt und ob es mit einfacher Videotelefonie konkurrieren kann.

Eine richtige Entscheidung seitens Meta

Metas Entscheidung, Quest Pro 2 vorerst auf Eis zu legen, ist eine gute Entscheidung. Warum sollte das Unternehmen wertvolle Ressourcen in eine Geräteklasse investieren, für die es nachweislich noch keinen nennenswerten Markt gibt? Metas Ziel ist es, VR und AR massentauglich zu machen und nicht einige hunderttausend hoch spezialisierte Headsets zu verkaufen. Diesen Markt überlässt Meta den OEMs. Gesamthaft gesehen ist es besser für die Branche, wenn sich Meta auf die Senkung statt auf die Erhöhung der Eintrittsbarrieren konzentriert.

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The Information berichtet, dass die für La Jolla entwickelten Technologien in kommende Headsets fließen sollen, also erschwingliche Geräte, darunter möglicherweise Quest 4. Das ist eine schlechte Nachricht für eine winzige Gruppe von Enthusiasten, aber eine gute Nachricht für Verbraucher.

Oculus-Gründer Palmer Luckey sagte einmal, dass VR erst etwas werden müsse, das alle haben wollen, bevor es zu etwas werden könne, das sich alle leisten können. Ein halbes Jahr nach der Einführung des Vision Pro muss man feststellen, dass selbst das exklusivste Headset noch nicht gut genug ist, dass es alle haben wollen. Die Technologie ist längst nicht so weit und Meta weiß das.

Quellen: Threads