Spec-Vergleich: Ist Pico 4 Ultra besser als Meta Quest 3 ?

Spec-Vergleich: Ist Pico 4 Ultra besser als Meta Quest 3 ?

Gestern wurde Pico 4 Ultra in China vorgestellt. Wie schneidet das neue Mixed-Reality-Headset im Vergleich zu Meta Quest 3 ab?

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Pico 4 Ultra wurde am 20. August in China offiziell vorgestellt.

Das Gerät kostet 4300 ¥, was umgerechnet circa 600 US-Dollar entspricht und wird ab dem 2. September 2024 ausgeliefert.

Obwohl das Headset bislang nur für China angekündigt wurde, sind auf Picos Internetseite bereits alle Informationen zur Pico 4 Ultra in englischer Sprache abrufbar, was auf einen kommenden internationalen Launch schließen lässt.

Pico 4 Ultra: Was ist neu?

Pico 4 kam im Oktober 2022 auf den Markt und ist in Europa und einer Reihe ostasiatischer Länder (China, Südkorea, Japan, Malaysia und Singapur) erhältlich. Auf dem größten VR-Markt, den USA, ist das Gerät nicht erschienen.

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Was hat sich technisch im Vergleich zur Pico 4 getan?

  • Pico 4 Ultra hat einen neuen, deutlichen leistungsfähigeren Chipsatz: den Snapdragon XR2 Gen 2, der auch in Quest 3 arbeitet.
  • Das neue Headset hat jetzt 12 statt 8 GB Arbeitsspeicher, also 4 GB mehr RAM als Pico 4 und Quest 3. Inwiefern sich dies in der Leistung niederschlägt, muss sich zeigen.
  • Das größte Feature-Upgrade betrifft Mixed Reality: Pico 4 hatte eine einzige 16 MP Kamera für das Passthrough, während Ultra jeweils eine 32 MP Kamera pro Auge bietet. Tatsächlich dargestellt werden jedoch nur 8 MP pro Auge. Quest 3 setzt auf zwei 4 MP Kameras, Vision Pro auf zwei 6,5 MP Kameras für das Passthrough. Pico 4 hat zduem wie Quest 3 einen Tiefensensor für die Kartierung des Raums und raumbezogene Mixed Reality.
  • Die neuen Passthrough-Kameras ermöglichen das Aufnehmen von Spatial Videos mit einer Auflösung von 2.048 mal 1.536 Pixel, einer 60 Hz Bildrate und einer Bitrate von 50 Mbps. Pico 4 Ultra kann außerdem Spatial Videos, die mit einem iPhone oder Vision Pro aufgenommen wurden, nativ abspielen. Quest 3 muss diese zuerst in ein kompatibles Format konvertieren.
  • Pico 4 Ultra unterstützt Wi-Fi 7, Pico 4 Wi-Fi 6 und Quest 3 Wi-Fi 6E.
  • Die Controller der Pico 4 Ultra sind neu und ringlos, genauso wie die Touch Plus Controller der Quest 3.
  • Die Displays haben die gleiche Auflösung wie Pico 4, sollen jedoch 25 Prozent heller leuchten und eine verbesserte Farbkorrektur bieten. Die Standard-Renderauflösung konnte laut Pico um 62 Prozent auf 1.920 x 1.920 Pixel pro Auge gesteigert werden, was auf den leistungsfähigeren Chipsatz zurückzuführen ist. Dadurch sollten die meisten Spiele und Apps durch die Bank schärfer erscheinen.
  • Die Batterie lässt sich dank einer verbesserten Leistungsaufnahme von 45W schneller aufladen.
  • Die Linsen, das Sichtfeld und das Design des Headsets samt Kopfhalterung sind gleich geblieben. Der Visor wiegt samt Gesichtspolster 304 Gramm, während die Kopfhalterung, die Batterie und das Polster im hinteren Teil 276 Gramm auf die Waage bringen.

Auch in puncto Software hat Pico Verbesserungen angekündigt: So wird man mehrere 2D-Panels öffnen und um sich herum platzieren und vergrößern können. Zudem sollen es in Zukunft möglich sein, Bildschirme vom Mac- oder Windows-Computer sowie iOS- und Android-Smartphones in die virtuelle Umgebung zu holen.

Die ebenfalls angekündigten Pico Motion Tracker für Ganzkörpererfassung funktionieren auch mit Pico 4 und Pico Neo 3.

Kann es Pico 4 Ultra mit Quest 3 aufnehmen?

Während Pico 4 preislich und technisch als Konkurrenzprodukt zu Meta Quest 2 gedacht war, wird Pico 4 Ultra gegen Quest 3 positioniert. Technisch sind die Geräte gleichwertig, zumindest auf dem Papier.

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Nachfolgend findet ihr eine Tabelle mit den Spezifikationen der Quest 3, Pico 4 Ultra und Pico 4.

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Tabelle mit Vergleich der Spezifikationen von Quest 3, Pico 4 Ultra und Pico 4.

Die Spezifikationen der Quest 3, Pico 4 Ultra und Pico 4 im Überblick. | Bild: MIXED

Meta Quest 3 hat nach wie vor die besten Linsen und bietet eine höhere Bildrate von bis zu 120 Hertz, während Pico 4 Ultra zumindest theoretisch ein schärferes Passthrough-Bild bieten sollte.

Und wie sieht es aufseiten der Software aus?

Meta bringt auf Monatsbasis Updates mit neuen und verbesserten Features für Quest 3 heraus und hat bei den Schnittstellen die Nase vorn, was sich besonders bei Mixed Reality zeigt. Pico muss zeigen, dass es in diesem Bereich mit Meta mithalten kann.

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Im Pico Store sind viele, aber längst nicht alle Quest-Titel vertreten und exklusive Inhalte fehlen ganz. Auch hier sollte Pico nachbessern.

Damit Picos Ökosystem in den nächsten Jahren wächst, müssen zwei Dinge geschehen: Pico-Headsets müssen auf dem größten VR-Markt, den USA, erscheinen und Pico-Eigentümerin Bytedance muss sich langfristig zu VR bekennen und auf diese Weise das Vertrauen der Entwickler zurückgewinnen. Die Ereignisse des letzten Jahres deuten eher auf das Gegenteil hin.

Pico wird es auf jeden Fall nicht leicht haben: Pico 4 Ultra wird wahrscheinlich teurer sein als Quest 3, und es könnte schwierig werden, den Rückstand gegenüber dem Konkurrenten Meta aufzuholen, insbesondere wenn eine billigere Quest 3 schon in den Startlöchern steht.

Mehr Informationen zur Pico 4 Ultra findet ihr auf der offiziellen Internetseite. Pico hat zudem ein Video des Launch-Events hochgeladen.

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