Pokémon Go-Nachfolger Peridot: Tamagotchi trifft Pokémon

Pokémon Go-Nachfolger Peridot: Tamagotchi trifft Pokémon

Pokémon Go scheffelt weiter Geld, Harry Potter hat versagt: Niantic geht mit dem AR-Spiel Peridot zurück zu seinen Wurzeln. Was kann das neue Spiel?

Die Smartphone-Jagd nach Pokémon, virtuellen Wesen und Monstern, machte Entwicklerstudio Niantic reich: Über fünf Milliarden US-Dollar soll Niantic mit Pokémon Go bis 2021 verdient haben und konnte den Umsatz allein von 2020 auf 2021 um satte 34 Prozent steigern.

Doch bislang blieb das Spiel ein One-Hit-Wonder. Zwar versuchte Niantic mit der Zugkraft der Harry Potter-Marke ein ähnliches Spiel zu etablieren, aber Harry Potter: Wizards Unite konnte den Erwartungen nicht gerecht werden: Nur rund 4,9 Millionen Dollar nahm das Spiel rund um den Zauberschüler im Jahr 2021 ein - während Pokémon Go im gleichen Zeitraum über 1,1 Milliarden einspielte. Harry Potter: Wizards Unite wurde Anfang 2022 endgültig eingestellt. Auch Catan AR scheiterte.

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Doch Niantic gibt nicht auf und bringt neben Transformers AR, das noch in diesem Jahr starten soll, ein Spiel, das wieder mehr zu den Pokémon-Wurzeln zurückgeht: Peridot dreht sich um die Aufzucht von Fantasiewesen. Es soll außerdem die Augmented-Reality-Technologie besser nutzen, als die bisherigen Spiele.

Peridot: Keine Kämpfe, stattdessen einzigartige Haustiere & Aufzucht

Niantic geht mit Peridot wieder in die Pokémon-Richtung, zumindest was den Stil angeht. Bunte Fantasiewesen stehen im Fokus, die namengebenden Peridots (oder Dots). Spielende ziehen die Peridots vom Baby bis ins Erwachsenenalter auf, pflegen sie, spielen mit ihnen und lassen sie irgendwann frei.

Jedes Peridot ist einzigartig, sagt Niantic. Ein spezielles Zuchtsystem, dem eine Mischung aus handgefertigten Assets und prozeduraler Generierung zugrunde liegt, soll für die Vielfalt unter den Peridots sorgen.

baby-Peridot in einer Blumenwiese

Spieler:innen bekommen Peridots als Baby und müssen sie ähnlich Tamagotchis bis zum Erwachsenenalter pflegen und mit ihnen spielen. | Bild: Niantic

Peridots können sich ab dem Erwachsenenalter fortpflanzen und aus ihnen entstehen neue Peridots mit einzigartigen Merkmalen. Bis zum Erwachsenenalter ist es aber für ein Peridot und seine Spielerin oder seinen Spieler ein weiter Weg: Vom Babyalter an haben Peridots Wünsche, die täglich erfüllt werden müssen. Dazu gehört etwa Streicheln, ein Spaziergang oder der Besuch einer Sehenswürdigkeit in der Nähe. Niantic verknüpft das Tamagotchi-Prinzip mit Pokémon-Mechaniken und setzt zudem erneut auf Bewegung und die Erkundung der Welt.

Ist ein Peridot erwachsen, lassen Spieler:innen es frei – sie können es allerdings weiter über ein Item tracken. Niantic ging nicht darauf ein, wie die aufgebaute Bindung zum virtuellen Haustier beibehalten wird. Erwachsene Peridots sind fortpflanzungsfähig. Das geschieht in sogenannten Habitaten, um die sich erwachsene Peridots sammeln und wo sie über Nester mit bestimmten Merkmalen (etwa besondere Farbmuster) von Spielenden zur Aufzucht neuer Dots gebracht werden.

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Das System soll es ermöglichen, einzigartige Peridots zu züchten. Außergewöhnliche Archetypen können sehr lange Aufzuchtzeiten benötigen.

Augmented Reality soll sinnvoller werden

Niantic setzt erneut auf Augmented Reality. Während es in den vorhergehenden Spielen aber eher optional war, soll AR in Peridot eine wichtigere Rolle spielen. Das kamerabasierte AR lässt die Peridots reale Oberflächen erkennen, etwa Sand, Wasser, Gras, Matsch oder Laub. Je nach Oberfläche können die Dots darin unterschiedliche Nahrung oder Schätze finden.

Peridot aus Niantics neuem AR-Spiel Peridot buddelt am Stand einen Schatz aus

Das AR-System von Peridot ermöglicht es, dass Peridots unterschiedlichen Untergrund erkennen - sie buddeln dann etwa Schätze aus, wie hier am Strand. | Bild: Niantic

Die Darstellung der Peridots in der realen Umgebung soll angeblich so gut sein, dass sich die Wesen „real“ anfühlen. Laut Niantic sollen die Dots korrekt mit der Umgebung interagieren – nicht nur, was die Bewegung auf dem Boden oder einem Tisch angeht, den Spielende gerade durch das Smartphone anvisieren. Sie sollen auch Hindernisse und Objekte zuverlässig erkennen und richtig drumherum manövrieren. Niantics Lightship ARDK Technologie soll es etwa ermöglichen, dass sich Peridots hinter realen Objekten verstecken können. Auch das reale Wetter kann Auswirkungen auf das Verhalten der virtuellen Haustierchen haben.

Peridot: Release, Beta und Verfügbarkeit

Die eigenen Peridots oder Erfolge jeglicher Art können direkt aus dem AR-Spiel über Social Media geteilt werden. Überhaupt sollen Spielende viel miteinander interagieren, etwa bei der Aufzucht (haha, nein: Das bezieht sich in erster Linie auf Peridots und Nester und so!). Community-Events sind für den Beginn noch nicht geplant, da das Spiel im Rahmen eines Beta-Programms veröffentlicht wird.

Der sogenannte Soft-Launch soll bereits in der Woche vom 18. April 2022 starten. Die Beta-Version wird zuerst nur in einigen Regionen im Apple Store und im Google Play Store veröffentlicht. Niantic machte keine Details zu den Ländern, die zum Beta-Release verfügbar sind. Weitere Länder sollen später folgen. Auch über die Monetarisierung wurde nichts bekannt – ich gehe allerdings davon aus, dass ähnliche Mikrotransaktionen wie in Pokémon Go zur Verfügung stehen werden.

Hier geht's zur offiziellen Webseite von Peridot.