Playstation-Erfinder findet VR-Brillen "einfach nervig"
Längst nicht alle sind begeistert von der Idee eines Metaverse. Der "Vater der Playstation" Ken Kutaragi ist einer von ihnen.
Der japanische Ingenieur und Geschäftsmann gründete 1993 Sonys Gaming-Sparte und war maßgeblich an der Entwicklung der ersten Playstation-Konsole beteiligt, die 1994 zuerst in Japan startete und ein Jahr darauf im Westen. Später wurde Kutaragi CEO des Videospielgeschäfts und leitete die Entwicklung der Konsolen-Nachfolger und der Playstation Portable. 2007 verließ Kutaragi das Unternehmen, also lange vor Playstation VR.
In einem Interview mit Bloomberg gibt sich Kutaragi als Metaverse-Skeptiker zu erkennen. Der Grund: Das Metaverse und VR-Brillen würden die Reiche des Realen und Virtuellen eher trennen als zusammenführen.
___STEADY_PAYWALL___"In der realen Welt zu sein ist sehr wichtig, aber im Metaverse geht es darum, die virtuelle Welt quasi-real zu machen und ich sehe keinen Sinn darin", sagte der 71-jährige Kutaragi. "Sie wären lieber ein geschliffener Avatar als ihr wahres Ich? Das unterscheidet sich kaum von anonymen Foren-Seiten."
Roboter, die die Welt verstehen
Technologie sollte das Reale und Virtuelle verschmelzen, nicht trennen, meint Kutaragi und sieht in VR-Brillen den Kern des Problems. "Headsets isolieren dich von der realen Welt und das kann ich nicht befürworten. Sie sind einfach nervig."
Sein neues Start-up Ascent sieht Kutaragi als Kontrastprogramm zum Metaverse. Das Ziel sei, die reale Welt nahtlos mit dem Cyberspace zu verbinden – ohne sperrige Gesichtscomputer.
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Ascent spezialisiert sich auf Künstliche Intelligenz und will Software und Sensoren für eine Robotik-Plattform entwickeln, die die Welt erkennen und besser einordnen kann. Roboter sollen dadurch intelligenter und vielseitiger werden und verschiedene Aufgaben übernehmen können.
Das klingt verdächtig nach zwei Schlüsseltechnologien der Augmented Reality: der KI-gestützten Objekterkennung und semantischen Segmentierung.
Wo das Digitale und Reale konvergieren
Das Start-up schloss gerade eine Finanzierungsrunde über 8,7 Millionen US-Dollar ab. Die Investoren sind SBI Holding und Kutaragis ehemaliger Arbeitgeber Sony. Der sieht die Sache anders und wettet dieses Jahr erneut auf Virtual Reality.
In Sonys langfristigen VR-Plänen dürfte die Playstation VR 2 aber auch nur ein Zwischenschritt sein hin zu einer Computerplattform, die nicht auf Gaming beschränkt ist und via Mixed Reality das Digitale mit dem Realen verbindet. Hier könnten sich Sonys und Kutaragis Wege wieder kreuzen.
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