Wie Black Mirror: Diese App speichert Erinnerungen in 3D
Andrew McHugh möchte verändern, wie wir unsere Erinnerungen aufzeichnen und wiedergeben. Mit einer Smartphone-App, die Szenen in 3D einfängt.
Eine Zimmerecke mit einer leeren Couch. Ins Bild ragt die Hand eines Mannes, der mit einem AR-Menü interagiert. Plötzlich erscheint eine Frau mit einem Baby auf der Couch. Der Mann nähert sich dem Kind und berührt es am Kopf.
Doch weder die Frau noch das Kind sind real. Die Szene ist nichts weiter als ein Hologramm, das zu einem früheren Zeitpunkt am gleichen Ort aufgezeichnet wurde. Ein dreidimensionales Fenster in die Vergangenheit sozusagen.
___STEADY_PAYWALL___Immersive Erinnerungen
Aufgenommen und betrachtet wurde diese Szene von Andrew McHugh. Sie zeigt seine Frau und sein Kind.
"Manchmal versuchen wir, Erinnerungen mit Fotos oder Videos festzuhalten. Sie dienen als Erinnerungsanker, die es uns ermöglichen, zu diesen Momenten und den Momenten um den Anker herum zurückzureisen. Fotos und Videos sind schön anzusehen, aber sie geben einem nicht die Erfahrung, wieder dort zu sein", schreibt McHugh in einem Medium-Artikel, in dem er seine Smartphone-App Wist vorstellt.
Die iOS-App nutzt den Lidar-Scanner neuerer iPhones, um zusätzlich zum Bild und Ton einer Szene deren Tiefeninformation einzufangen.
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Die Aufnahme kann anschließend als Augmented-Reality-Hologramm über den Erinnerungsort gelegt und abgespielt werden. Auf dem Smartphone-Display oder immersiver mit einem VR-Headset wie Meta Quest 2, das Augmented Reality via Passhthrough-Modus unterstützt.
Schön oder dystopisch?
Das Video zeigt die Erinnerung durch die Linsen einer Meta Quest Pro, die die physische Umgebung in Farbe rekonstruiert. Da die Hologramm-Szene und die Wiedergabe der physischen Welt längst nicht fehlerfrei sind, hat das Video einen Low-Fi-Charakter, der die Erinnerung umso echter wirken lässt – oder unheimlicher, je nachdem, wie stark man von der Idee angetan ist, Erinnerungen ortsgebunden und annähernd dreidimensional speichern zu können.
Wist befindet sich derzeit in einer geschlossenen Alpha-Testphase. McHugh arbeitete zuvor mehrere Jahre bei Samsung, wo er an VR und AR forschte. 2021 verließe er den Konzern, um sein Start-up Wist Labs zu gründen. Der Ingenieur sucht derzeit nach einem Kogründer und einer Startfinanzierung, um seine App zu verbessern und in eine Beta zu starten.
Ebenfalls geplant ist der Launch einer Meta-Quest-App, mit der sich die Hologram-Videos allein oder gemeinsam mit anderen anschauen lassen.
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