Wired-Gründer: "Virtual Reality ist ein totaler Überwachungsstaat"
Der Wired-Gründer und Techautor Kevin Kelly glaubt, dass Trackingtechnologien für Virtual und Augmented Reality in einem digitalen Überwachungsstaat resultieren.
In den 90er-Jahren gründete Kevin Kelly das bekannte US-Techmagazin Wired. Seit dieser Zeit beschäftigt sich Kelly auch mit den Potenzialen von neuen Computer-Interfaces wie Virtual und Augmented Reality. Unter anderem beriet er die Autoren des Sci-Fi-Thrillers "Minority Report" zu den außergewöhnlichen Schnittstellen im Film.
In Interview mit der YouTube-Sendung "Tested" analysiert Kelly das wirtschaftliche Interesse der an AR und speziell VR beteiligten Konzerne. Keines der Unternehmen wie Microsoft, Oculus oder Magic Leap erwarte, mit dem Verkauf der Hardware Geld zu verdienen, so Kelly.
"Die Hardware ist nur ein Lockvogel", sagt Kelly. "Die Daten sind der große Goldtopf."
Für vollständig immersive Virtual Reality müssten Trackingverfahren jedes Detail und jede Bewegung erfassen und analysieren, so Kelly. Er glaubt, dass man mit zukünftigen Technologien sogar Mikromimik (flüchtige und unbewusste Gesichtsausdrücke) auf Avatare übertragen und damit messen kann.
"Beim Shopping wird jeder emotionale Zustand entlang des Kaufprozesses erfasst, jedes Zögern, jeder Blick", sagt Kelly. "Wir digitalisieren mit VR unglaublich intime Aspekte unseres Lebens, was in der Realität viel teurer wäre."
"Virtual Reality ist ein totaler Überwachungsstaat, den wir freiwillig betreten", sagt Kelly.
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Virtual-Reality-Unternehmen sollen den Datenhandel dominieren
Die bestimmenden Virtual-Reality-Plattformen werden laut Kelly zukünftig auch die wichtigsten und größten Datenunternehmen sein und damit zu den reichsten Konzernen der Welt gehören.
"Sie werden die größten, detailliertesten und tiefsten Datenbanken über viele Millionen Menschen und deren intimsten Aspekte besitzen", sagt Kelly über VR-Unternehmen.
In diesen Daten liege das langfristige wirtschaftliche Potenzial der Branche, so Kelly, und begründet damit die enormen Investitionen von Facebook oder Magic Leap (Investoren sind Google, Alibaba).
"Es geht nicht um die Hardware oder soziale Verbindungen. Es geht darum, Emotionen und Erfahrungen von Milliarden Menschen einzufangen", sagt Kelly.
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