Virtual Reality: Ultrarealistischer Avatar zeigt lebensechte Emotionen
Das EVR Studio hat sich auf fotorealistische Avatare spezialisiert und möchte nächstes Jahr eine Dating Sim für Oculus Rift und HTC Vive auf den Markt bringen, die auf der hauseigenen Technologie beruht. Eine kurze VR-Erfahrung gibt eine eindrucksvolle Vorstellung davon, was sie zu leisten vermag.
Das in Seoul ansässige Studio beschäftigt unter anderem Spielentwickler, Spezialeffektprofis aus Hollywood, Fotografen und Autoren. Das Ziel des Unternehmens ist, lebensechte virtuelle Menschen zu schaffen, zu denen der Nutzer eine emotionale Bindung aufbauen kann. Der Arbeitstitel der Dating Sim lautet "Project M".
Die Anfang September erschienene VR-Erfahrung "Dream" ist eine kurze Techdemo, die die emotionale Ausdrucksfähigkeit der hauseigenen Avatare demonstrieren soll. Startet man die Anwendung, sieht man eine computeranimierte, junge Frau, die wie eine Schauspielerin in kurzer zeitlicher Abfolge eine große Bandbreite an Emotionen zur Schau stellt.
___STEADY_PAYWALL___Sie lächelt, staunt, blickt fragend, dann schüchtern, dann nachdenklich und schließlich traurig zu Boden, bis ihr, von starken Gefühlen ergriffen, eine Träne über die Wange kullert. Von diesem Gefühlsausdruck eingenommen, fragt man sich unweigerlich, was die junge Frau bewegt und vergisst darüber fast, dass sie nicht real ist.
Jenseits des Uncanny Valley
In der Virtual Reality wirkt das Schauspiel weitaus eindringlicher als in einem Video, da man das Gefühl hat, die Frau würde leibhaftig vor einem stehen und einem tief in die Augen schauen. Dass die Illusion beinahe perfekt ist, liegt neben der authentischen Mimik an diesem Blickkontakt.
Er ist das zentrale Element der VR-Erfahrung, das den Nutzer anspricht und in die emotionale Gegenwart der Figur hereinholt. Merkwürdigerweise wirken die Augen der Frau auch nicht tot und leer wie bei anderen fotorealistischen digitalen Figuren, sondern lebendig und teilnehmend.
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Es gibt ähnliche Versuche, lebensechte Avatare in die Virtual Reality zu holen. Ich denke hierbei an das virtuelle Gegenstück von Donald Trump. Das Gesicht des US-Präsidenten ist jedoch ebenso wenig animiert wie sein Körper, weshalb er eher wie eine Statue und nicht wie ein lebendiger Mensch wirkt.
Die Simulation der jungen Frau ist nicht perfekt. Sie bewegt sich zwar und hat eine äußerst lebensechte Mimik, sie kann aber nicht auf ihr Gegenüber reagieren, sondern blickt in eine fixe Richtung. Tritt man beiseite, bricht der Blickkontakt und die Illusion ist dahin. Schade, denkt man, dass die gezeigten Gefühle nicht einem selbst gelten.
Project M: Dream ist für HTC Vive und Oculus Rift kostenlos bei Steam erhältlich.
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