Virtual Reality: "SpaceVR" will 360-Grad-Aufnahmen aus dem Erdorbit zeigen
Nur etwa 500 Menschen hatten bisher Gelegenheit, das Weltall zu besuchen und den blauen Planeten von der Erdumlaufbahn aus zu sehen. Dieser Anblick hat ihre Sichtweise auf die Menschheit und ihre Heimat verändert. Das Startup "SpaceVR" will diesen Sommer eine 360-Grad-Kamera ins Weltall schießen, um allen Menschen zu ermöglichen, die Erde so zu sehen wie die Astronauten.
Ryan Holmes, der CEO von SpaceVR, präsentierte die Kamera, die im August mit einer Rakete von Elon Musks Raumfahrtunternehmen Space X in den Weltraum befördert wird. Das Gerät ist etwa so groß wie eine Thermoskanne und enthält an beiden Ende jeweils vier Kameras, die neun Monate lang jeden Monat zwei bis drei Stunden 360-Grad-Filmmaterial aus dem Erdorbit aufzeichnen werden. Die Aufnahmen werden mitels Radiowellen zur Erde geschickt. Nach der Laufzeit von neun Monaten wird das Gerät in die Erdatmosphäre eindringen und verglühen
Um das Projekt zu finanzieren, startete das Startup im September 2015 eine Kickstarter-Kampagne. Das Finanzierungsziel von 100.000 US-Dollar wurde nach Ablauf des Monats erreicht. Das Geld reichte zwar, um die Kamera zu bauen, nicht aber um sie ins Weltall zu schicken. Eine Reihe von Investoren sprangen bei und steckten 1,25 Millionen US-Dollar in das Startup. Zusätzliche Mittel stellte HTC mit der Initiative VR for Impact zur Verfügung. Damit fördert das taiwanesiche Unternehmen VR-Projekte, die helfen, die von den Vereinten Nationen definierten Ziele der nachhaltigen Entwicklung zu erreichen.
___STEADY_PAYWALL___NASA überträgt Raketenstart live in 360-Grad
Holmes möchte mit SpaceVR erreichen, dass mehr Menschen den sogenannten Overview-Effekt erleben, der im gleichnamigen Buch von Frank White aus dem Jahre 1987 beschrieben wird. In dem Buch erzählen eine Reihe von Astronauten, wie der Blick auf die Erde zu einer fundamentalen Veränderung ihres Bewusstseins führte. Dadurch, dass sie die Erde in ihrer Gesamtheit vor sich sahen, wurden sie der Vergänglichkeit der menschlichen Heimstatt bewusst.
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"Ich sah, was mit Astronauten nach dieser Erfahrung geschehen ist. Ich sah, dass sie zu besseren Menschen wurden, die sich anderen Leuten verbundener fühlten, weil sie unseren Ort im Universum sahen. Mir wurde bewusst, dass wir in einer anderen Welt leben könnten, wenn diese Erfahrung jedem Menschen zugänglich wird," sagt CEO Ryan Holmes gegenüber Mashable. Es gibt zwar VR-Erfahrungen, die den Planeten aus der Erdumlaufbahn erleben lassen, diese sind jedoch computeranimiert. Die Aufnahmen von SpaceVR sollen Ende des Jahres für VR-Brillen wie HTC Vive und Oculus Rift veröffentlicht werden.
Wer stattdessen einen Raketenstart erleben möchte, wird am 18. April zum ersten Mal Gelegenheit dazu haben. Die NASA schießt am Dienstag einen Cygnus-Raumtransporter in das Weltall. Dieser soll 3,5 Tonnen Forschungsmaterial, Vorräte und technische Ausrüstung zur Internationalen Raumstation bringen.
Der Live-Stream wird am 18. April 2017, um 17:00 mitteleuropäischer Zeit auf dem Youtube-Kanal der NASA zu sehen sein.
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