AR-Apps

Tsunami-Training in Virtual Reality mit Oculus Rift

Matthias Bastian
Mit einer virtuellen Tsunami-Simulation wollen Wissenschaftler der Aichi Universität japanische Bürger für den Ernstfall trainieren.

An der Aichi Universität für Technologie forschen Wissenschaftler daran, wie man neue virtuelle Interfaces für das Katastrophentraining nutzen kann. Die Virtual-Reality-Simulation soll Bürger für das richtige Verhalten bei einem einsetzenden Tsunami sensibilisieren und sie mit den negativen Konsequenzen von falschen Entscheidungen konfrontieren.

Die Simulation soll den VR-Nutzern in erster Linie zeigen, was sie nicht tun sollten, nämlich während eines Tsunamis im Auto sitzenzubleiben und zu versuchen, der Flutwelle davonzufahren. Wer das Auto nicht rechtzeitig verlässt, wird vom Wasser darin gefangen und fortgespült und hat dann kaum mehr eine Chance, aus dem Wagen zu fliehen. Eine scheinbar befahrbare und eine komplett überflutete Straße trennen häufig nur wenige Minuten. Wer also auch nur einen kurzen Moment zögert, das eigene Auto aufzugeben, schwebt in großer Lebensgefahr.

Die immersive VR-Erfahrung von Tomoki Itamiya, Professor für Bildverarbeitung an der Aichi Universität, soll die Konsequenzen des Fehlverhaltens möglichst drastisch und eindrucksvoll visualisieren. Mit der VR-Brille Oculus Rift auf dem Kopf sitzen Probanden in einem virtuellen Auto und sollen versuchen, der Flutwelle mit dem PKW zu entkommen. Doch Trümmer und Wasser versperren schon nach wenigen Sekunden den Weg und die Flutwelle blockiert die Autotür. Der Fahrer wird mitsamt seinem Auto weggespült und ist dabei vollkommen hilflos. "Die Simulation zeigt dem Nutzer, was passiert, wenn er einem Tsunami im Auto entkommen will", sagt Itamiya. "Das hilft Menschen dabei, zu verstehen, dass sie ihr Auto sofort verlassen und fliehen müssen."

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