Trotz Nvidia RTX: Preise für ältere Geforce-Grafikkarten fallen nur langsam
VR-Enthusiasten, die zum Schnäppchenpreis ihre Grafikkarte mit einem älteren Geforce-Modell aufrüsten wollen, sollten sich noch gedulden. Die Preise für Nvidia Grafikkarten der 10er Generation fallen in Deutschland trotz der RTX-Ankündigung eher gemächlich.
Ab dem 20. September startet Nvidia mit den neuen RTX-Karten. Wie viel schneller sie rendern als die Vorgängermodelle und ob VR-Nutzer wirklich von neuen Renderfunktionen wie beispielsweise Ray Tracing profitieren, ist noch nicht raus.
Zumindest Nvidias eigener Benchmark deutet an, dass bei der reinen Rechenleistung ein normaler Generationenwechsel ansteht: Man kann wohl von circa 20 bis 30 Prozent Mehrleistung im Vergleich zur jeweiligen Vorgängerkarte ausgehen.
___STEADY_PAYWALL___Allerdings hat Nvidia auch die Einstiegspreise für die neuen Karten nach oben geschraubt. Bedeutet: VR-Begeisterte mit kleineren Karten der 9er oder 10er Serie im Rechner fahren im Preis-Leistungs-Verhältnis womöglich besser, wenn sie sich eine schnelle 10er Karte in den PC schrauben - und Nvidias RTX-Serie vorerst ignorieren.
Unter einer Bedingung: Die alte Karte muss zum Schnäppchenpreis erstanden werden.
Noch kein krasser Preisverfall in Sicht
Während in den USA über deutlich sinkende Preise beim Online-Händler Amazon berichtet wird, sieht es in Deutschland eher mau aus. Zwar sinken die Preise seit Wochen kontinuierlich - keine Frage. Aber die Karten sind noch immer weit von Schnäppchenpreisen entfernt.
Und das obwohl Nvidia und die angeschlossenen Händler angeblich auf massenhaft alten Karten sitzen. Grund dafür ist, dass Nvidia den Kryptomining-Hype überschätzte und im Frühjahr überproduzierte.
Ein Blick in die Amazon-Datenbank zeigt, dass eine von Werk aus übertaktete Geforce GTX 1070 von Asus derzeit 457 Euro kostet. Der Preis liegt zwar deutlich unter dem Durchschnitt der letzten 180 Tage (520 Euro) und unter dem Höchstpreis aus dem März 2018 (720 Euro). Aber den Amazon-Tiefstpreis mit 400 Euro erreichte die Karte im Mai 2017 - also vor mehr als einem Jahr.
Ähnlich sieht die Preisentwicklung in der Statistik der Preissuchmaschine idealo aus.
Die leicht schnellere Asus 1070 Ti fliegt indes auf Tiefpreiskurs mit rund 480 Euro. Ihren Höchstpreis hatte die Karte mit 610 Euro im April. Der Durchschnittspreis der letzten 180 Tage liegt bei 535 Euro.
Auch beim übertakteten 1080er-Modell von Asus fällt der Preis: Die Karte gibt es bei Amazon aktuell für rund 530 Euro. Das ist der bisherige Tiefstpreis. Er liegt auch deutlich unter dem Durchschnittspreis der letzten 180 Tage von circa 635 Euro. Den Höchstpreis erreichte die Karte im August 2016 mit über 1.200 Euro kurz nach der Veröffentlichung.
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Der Blick auf den idealo-Graph zeigt allerdings erneut, dass sich die Karte preislich eher einem Normalniveau annähert und noch nicht auf Schnäppchenkurs ist.
Das Spitzenmodell 1080 Ti der Asus-Serie ist bei Amazon derzeit nicht lieferbar. Ein Preisvergleich ist daher nur über Drittanbieter möglich: Das günstigste Angebot mit Versand aus Deutschland liegt bei 925 Euro.
Den Tiefstpreis hatte die Karte mit 735 Euro im Juni 2017. Der Höchstpreis lag bei 1110 Euro im Oktober 2017. Der Durchschnittspreis in den vergangenen 180 Tagen betrug rund 950 Euro.
Außerhalb des Amazon-Ökosystems führen Online-Händler die Karte ab 760 Euro. Der Blick auf den idealo-Graph zeigt allerdings auch hier, dass das Preisniveau insgesamt noch hoch ist im Vergleich zum Vorjahr.
Wer nicht unbedingt Wert legt auf höchste Einstellungen und maximale Leistung, der kommt mit der Mittelklassekarte GTX 1060 (6 GB) fast schon günstig weg - zumindest im Vergleich mit den Preisen der letzten Monate. Derzeit liegt der Amazon-Preis bei rund 270 Euro - deutlich unter dem Höchstpreis von rund 535 Euro im Juli 2016 und dem Durchschnittspreis von circa 325 Euro in den letzten 180 Tagen.
Lieber noch abwarten
Wer derzeit über den Kauf einer neuen Grafikkarte nachdenkt, der sollte wenigstens bis Oktober abwarten. Bis dahin sind RTX-Karten verfügbar und es ist besser absehbar, ob sie den Aufpreis wert sind. Umgekehrt dürften bis dahin die Preise der 10er Karten weiter gesunken sein.
Der neue Virtual-Link-Anschluss für Next-Gen-VR-Brillen ist zwar exklusiv der RTX-Serie vorbehalten. Aber noch ist völlig unklar, wann die erste kompatible VR-Brille erscheint und welchen Mehrwert der native Anschluss bietet. Für Grafikkarten ohne Virtual-Link-Anschluss soll es einen Adapter geben.
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