Startup plant VR-Weltraumtourismus mittels 360-Grad-Satelliten
Nur wenige Menschen hatten bisher die Möglichkeit, die Erde aus dem Weltall zu sehen und dieser Anblick veränderte, wie sie die Heimstatt der Menschheit wahrnehmen. Ein britisches Startup möchten dieses Erlebnis allen Menschen zugänglich machen, indem sie von Satelliten aus hochauflösende 360-Grad-Videos in VR-Brillen streamen.
Psychologen sprechen vom Overview-Effekt: Astronauten sehen die Erde in ihrer Ganzheit vor sich und werden sich der Vergänglichkeit des blauen Planeten bewusst. Dies wiederum führt zu einer tiefgreifenden Veränderung ihrer Einstellung. Der Begriff geht auf den Autor Frank White zurück, der mit Raumfahrern über dieses Phänomen sprach. Ihre Berichte veröffentlichte er in einem Buch, das diesem Erlebnis und seiner Wirkung einen Namen gab.
Doug Liddle glaubt, dass diese Erfahrung mittels Virtual Reality auf jeden Menschen übertragbar ist. "Wir wollen, dass es gang und gäbe wird, im Weltraum zu 'sein'. Wenn man im Weltraum ist, fühlt man sich dem Planeten verbunden", sagt der CEO von In-Space Missions, einem Zusammenschluss von Raumfahrtsexperten, gegenüber dem Guardian.
___STEADY_PAYWALL___Die Expertengruppe hat sich mit dem auf immersive Medien spezialisierten britischen Studio Rewind zusammengetan und will den Traum des Weltraumtourismus mittels Virtual Reality verwirklichen. Rewind hat unter anderem die VR-Weltraumerfahrung Home entwickelt (siehe Test).
Google Earth VR in besser
Das gemeinsam gegründete Startup Spacetime Enterprises will 2019 einen Satelliten mit einem speziellen 360-Grad-Kamerarig in die Erdumlaufbahn schießen, der Rundum-Videomaterial aus dem Orbit in hoher Auflösung zur Erde und in VR-Brillen streamen soll. Bei der Umsetzung dieser Pläne soll eine erste Anschubfinanzierung über 2,5 Millionen britische Pfund helfen.
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In Zukunft will Unternehmen noch mehr Satelliten ins Weltall schießen: "In drei bis fünf Jahren wollen wir die Erde in Echtzeit von allen Seiten zeigen können", sagt Matt-Vernon-Clinch von Rewind. Das Startup will das Videomaterial fusionieren, sodass man nicht mehr an einzelne Satelliten gebunden ist und frei in der Erdumlaufbahn schweben oder an Orte heranzoomen kann - ähnlich wie bei Google Earth VR, nur detaillierter.
Vollkommen neu ist die Idee nicht: Das von HTC geförderte Startup SpaceVR arbeitet an einem ähnlichen Projekt und hat bereits einen Testsatellit "Overview 1" samt 360-Grad-Kamerarig zur ISS befördert. Dort wartet es auf eine Installation und Inbetriebnahme.
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