Stabby für Meta Quest ausprobiert: Spektakulärer Messer-Kampf oder stumpfer VR-Brawler?
In Stabby schlüpft ihr in die Rolle eines Attentäters und schaltet eure Ziele mit virtuellen Messern aus. Ich habe ein paar Runden mit dem außergewöhnlichen VR-Multiplayer-Spiel gedreht.
Das VR-Multiplayer-Spiel Stabby ist seit Kurzem für Meta Quest erhältlich. Als virtueller Attentäter bewaffnet ihr euch darin mit Klingen, um Zielpersonen oder andere Spieler:innen auszuschalten. Wie sich das VR-Online-Multiplayer-Spiel mit der messerscharfen Prämisse auf der Meta Quest 3 spielt, beschreibe ich in diesem Hands-on.
Inhalt
Stabby auf Quest 3: Messerwerfen und Klettern als VR-Attentäter
In Stabby schlüpfe ich in die Rolle eines Attentäters, der mit Messern bewaffnet durch eine graue Stadtkulisse streift. Meine Aufgabe: Zielpersonen finden und ausschalten – möglichst schnell und spektakulär. Dafür rufe ich per Druck auf die Trigger-Tasten mein wichtigstes Werkzeug herbei: Zwei Messer.
Versenke ich die in meiner Zielperson, bleiben sie stecken und sind unbrauchbar. Zum Glück darf ich auf ein unbegrenztes Messer-Arsenal zugreifen und kann jederzeit neue Klingen in meinen Händen spawnen lassen. Beim Klettern stecke ich Messer für Messer wie Eispickel in die Wand und ziehe mich daran hoch.
Gleich zu Beginn fällt mir das ungewöhnliche Bewegungssystem auf. Zwar kann ich mit der A-Taste springen, doch die Sprünge fühlen sich eher wie Flüge mit einem Jetpack an. Ich komme damit sehr hoch und weit, durch eine leichte Verzögerung fühlt sich die Steuerung aber unpräzise an. Das Landen auf kleinen Plattformen wird zudem erschwert, da ich beim Aufkommen immer noch ein, zwei Schritte weiterlaufe, die ich nicht kontrollieren kann.
Auch das Klettern an Wänden mit den Messern erfordert Eingewöhnung. Da ich jedes Messer nur einmal verwenden kann, muss ich für jeden „Kletterschritt“ erneut die Trigger-Taste drücken. In hektischen Situationen kann das schnell ziemlich fummelig werden. Mir ist es einige Male passiert, dass das Messer nicht wie gewollt in der Wand stecken blieb und ich runter in die Tiefe stürzte. Auch beim Hochziehen an der Kante eines Gebäudes landete ich gelegentlich nicht wie gewollt auf dem Dach, sondern auf dem virtuellen Teer ein paar Etagen tiefer.
Zielperson oder unschuldiger Passant?
In Stabby gibt es zwei unterschiedliche Arten von NPCs: Zielpersonen und Unschuldige. Um die voneinander zu unterscheiden, markiere ich sie vorher mit einem nicht tödlichen Messerwurf. Danach sind sie für kurze Zeit farbig umrandet. Rote Umrandungen zeigen mir die zu eliminierenden Ziele an, Grüne sollte ich besser in Frieden lassen, sonst gibt es Punktabzug.
Besonders viele Punkte gibt es für Attentate aus großer Höhe. Dafür schwinge ich mich mit einer Greifhaken-Pistole an höher gelegene Orte, wo ich gelegentlich auch hilfreiche Daten-Caches finde, die mir Ziele verraten. Steche ich in eine dieser Boxen, werden meine Wurfmesser für kurze Zeit tödlich und alle Personen in der Umgebung automatisch markiert. Manche Boxen schleudern mich aber auch einfach in hohem Bogen zwei Blocks weiter. Pech gehabt.
Multiplayer-Messerstechereien in Schwarz-Weiß
Bevor ihr euch in die Multiplayer-Modi für bis zu sechs Spieler:innen stürzt, solltet ihr unbedingt die Einzelspieler-Herausforderungen erledigen. Dort lernt ihr sämtliche Spielmechaniken, die ihr für die teils flotten und hektischen Partien braucht. Wer Probleme mit der schnellen und fließenden Bewegung hat, kann verschiedene Komfort-Optionen wie Tunnelblick oder Snap-Turn aktivieren. Teleport gibt es jedoch nicht.
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Der reduzierte Grafikstil passt gut zum schnellen Spielablauf. Die Stadt besteht aus grauen Quader-Gebäuden, zwischen denen nur wenige NPCs umherlaufen. So kann ich mich voll auf die Jagd nach Zielpersonen konzentrieren. Spielende tragen verschiedenfarbige Capes, was sie im Kontrast der grauen Betonklötze gut erkennbar macht.
Eure Gegner sind flott unterwegs, jagen dieselben Ziele und sind meistens auf Konfrontation aus. Wirklich Spaß machen die Multiplayer-Kämpfe aber nur, wenn es zu einem 1-gegen-1-Duell kommt und der schnellere Schwertkämpfer gewinnt. Denn es braucht nur einen Treffer, um Gegner zu eliminieren. Meistens wurde ich jedoch hinterrücks niedergesäbelt, während ich gerade meine nächste Zielperson ausspionierte. Da ist Frust vorprogrammiert.
Zum Kampf gegen Mitspielende steht mir ein Schwert zur Verfügung, das ich mit einem Griff über die Schulter ziehe. Neben den menschlichen Kontrahenten gibt es noch eine weitere Gefahr: Laufe ich in den roten Lichtkegel der patrouillierenden Drohnen, bin ich sofort erledigt.
Meine Einschätzung nach den ersten Runden Stabby
Das Gameplay von Stabby ist rasant und herausfordernd. Allerdings macht es mir die Steuerung durch ihre (wohl teils gewollt) mangelnde Präzision nicht immer leicht, flüssig durch die Stadt zu navigieren. Gleichzeitig sollen die Attentate möglichst stylish und schnell erfolgen, was gelegentlich zu Frust führt, gerade wenn ich an Wänden abrutsche oder Sprünge verfehle.
Die Entwickler:innen wollen durch weitere Inhalte mehr Anreize zum Spielen liefern – und das sollten sie auch. Im aktuellen Zustand sehe ich wenig Grund, Stabby weiterzuspielen. Schon nach zwei, drei Stunden fühlt sich das Gameplay repetitiv und wenig belohnend an. Die Spielmodi bieten kaum Neues und die Stealth-Attentate werden meistens von übermotivierten Mitspielern vereitelt, was den Spielfluss enorm hemmt.
- Anspiel-Fazit: Für Fans von schneller und chaotischer VR-Action in düsteren Settings. Im aktuellen Zustand aber wenig motivierend.
Stabby gibt es ab sofort im Meta Horizon Store für Quest 3, Quest 2 und Quest Pro zum Preis von knapp 10 Euro.
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