Samsung Gear VR: Marktstart für den neuen Controller - oder auch nicht

Samsung Gear VR: Marktstart für den neuen Controller - oder auch nicht

Update vom 21. Januar 2017:

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Seit heute soll der neue Oculus-Bewegungscontroller für Gear VR verfügbar sein - zumindest in der Theorie. Praktisch ist das Eingabegerät als Einzelstück weder bei den großen Online-Händlern noch direkt bei Oculus verfügbar. Amazon gibt eine Wartezeit von drei bis vier Wochen für den Controller an, das Paket bestehend aus Gear VR und Controller hat noch den Vorbestellstatus inne.

Das gleiche Paket ist derzeit beim Oculus' Vertriebspartner Media Markt und Saturn für rund 130 Euro kurzfristig lieferbar. Allerdings ist das Bundle preislich unattraktiv, da man beim Einzelkauf des beinahe identischen Vorgängermodells und dem Controller circa 30 bis 40 Euro sparen könnte - sofern denn eine Lieferbarkeit gegeben wäre.

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Laut Oculus sind zum Marktstart 22 Apps verfügbar, die das neue Eingabegerät unterstützen. Eine Liste steht hier. Weitere 50 Apps sollen in den kommenden Monaten erscheinen. Der Launchtrailer zeigt eine kurze Übersicht.

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Ursprünglicher Artikel vom 19. April 2017: Samsung Gear VR: Was taugt der neue Controller?

Am 21. April geht Samsungs neues Smartphone-Flaggschiff offiziell an den Start. Zeitgleich erscheint eine neue Version der mobilen VR-Brille Samsung Gear VR, die zum ersten Mal mit einem Controller ausgeliefert wird. Doch was taugt das Eingabegerät und wie schlägt es sich im Vergleich zu Googles Daydream-Controller? Drei US-Blogs haben den Controller ausprobiert und berichten von ihren Eindrücken.

Der Controller hat auf der Vorderseite ein Trackpad, mit dem man wischen und das man drücken kann, sowie zwei Knöpfe für die Lautstärkeregelung und einen Zurück- und Home-Knopf. Auf der Rückseite befindet sich eine Triggertaste, die sich laut Road to VR eher wie ein Knopf als wie ein Abzug anfühlt, wie man ihn von Oculus Touch oder den Vive-Controllern gewöhnt ist.

Auch The Verge schreibt, dass die Taste sich lose und weichlich anfühlt, meint aber, dass der Trigger innerhalb virtueller Umgebung ein intuitives Auswahlwerkzeug sei. Upload VR findet die Triggertaste ebenfalls eine sinnvolle Ergänzung. Diese käme besonders in Spielen, in denen man zielen und schieße, zur Geltung. Bei Daydream sei das nicht möglich, da Google für den hauseigenen Controller auf eine solche Taste verzichtet hat.

Road to VR lobt das ergonomische Design und hier insbesondere den Umstand, dass der Griff etwas nach unten gebogen zeigt. So wäre die Hand in einer natürlicheren Position, wenn man den Controller verwendet. Bei Googles flachem Controller sei das nicht der Fall. Insgesamt liege Samsungs Eingabegerät besser in der Hand, findet sowohl Road to VR als auch The Verge.

Weniger Drift bei Samsungs Controller

Road to VR bemängelt, dass das Gerät zum Betrieb zweier Batterien bedarf. Das sei merkwürdig, zumal das dazugehörige Smartphone per USB-Anschluss geladen werden kann. Zum Lieferumfang gehört auch ein elastisches Stoffband, mit dem das Gerät an der VR-Brille befestigt werden kann. Verglichen mit Googles VR-Brille, die einen Stauraum für den Controller bietet, sei das eine unelegante Lösung, findet The Verge.

Bei beiden Controllern werden lediglich Bewegungen auf einer zweidimensionalen Achse erfasst. Bewegungen in die Tiefe wie bei Oculus Touch oder den Vive-Controllern sind nicht möglich. Dennoch sei Samsungs Controller eine große Bereicherung, da man bislang nur mit Kopfbewegungen, dem Trackpad am Brillengehäuse oder einem Bluetooth-Gamepad durch die Virtual Reality navigieren konnte, finden alle drei Blogs.

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Wie beim Daydream-Controller, macht sich auch bei Samsungs Eingabegerät Drift bemerkbar. Den Controller kalibriert man, indem man eine Acht im Raum beschreibt, führt Road to VR aus. Driftet der Controller bei der späteren Nutzung zu stark ab, kann man ihn mit einem längeren Druck auf die Home-Taste neu zentrieren. Wenn man sich nicht dreht, sei dieser Vorgang "nur" etwa alle zehn Minuten nötig, schreibt das Blog. The Verge bestätigt, dass der Controller wenig stark drifte als der von Daydream View.

Starke Software-Plattform

Samsung Gear VR bietet zum Start 20 Titel, die vom Controller Gebrauch machen. 50 weitere sollen in den nächsten Monaten folgen. Es ist zu erwarten, dass viele der über 700 bereits verfügbaren Anwendungen nachträglich Unterstützung für den Controller hinzufügen, sodass mit der Zeit eine flächendeckende Standardisierung des Eingabeschemas einsetzt.

Sowohl Upload VR als auch The Verge berichten, dass Samsung Gear VR manchmal nicht wisse, ob man gerade den Controller oder das Trackpad auf dem Gehäuse verwendet. The Verge schreibt, dass der Controller sich abschalte und auf das Trackpad wechsle, wenn man ihn beiseite legt.

Road to VR erwähnt, dass der Controller volle Rückwärtskompatibilität biete. Selbst alte Spiele, die nicht für das Gerät optimiert wurden, könnten so von dem Controller profitieren, da die VR-Brille in der Lage sei, die Funktionalität des auf dem Gehäuse befindlichen Trackpads und Knöpfe für den Controller zu emulieren.

Die Software-Plattform Oculus Home hat in der Zwischenzeit ein Facelifting erfahren. Social Features wie Oculus Rooms, mit denen man sich mit Freunden in virtuellen Räumen treffen kann und die Möglichkeit, VR-Inhalte über Facebook live zu streamen, wären Vorteile von Oculus Home, die Google mit seiner Daydream-Plattform nicht bieten könne, schreibt Upload VR.

Gear VR bietet derzeit mehr als Google Daydream

Die Blogs gehen auch auf Samsung Gear VR selbst ein. Upload VR schreibt, dass die VR-Brille durch das zusätzliche obere Kopfband stabiler im Gesicht sitze als Daydream View. The Verge wiederum wundert sich, dass Samsung seit Generationen nichts am Design der VR-Brille verändert hat. Das Blog bemängelt das hässliche Erscheinungsbild der VR-Brille und die umständliche Art und Weise, wie man das Smartphone in die VR-Brille einklicken muss.

UploadVR berichtet, dass mit dem S8 keine Überhitzung aufgetreten sei, auch wenn das Smartphone bei längerem Betrieb nach wie vor warm werde. Oculus Home brauche mit dem neuen Flaggschiff nur Sekunden, um hochzufahren und der Wechsel zwischen Apps gehe schnell von der Hand, schreibt das Blog.

Die Blogs sind sich einig, dass Samsung Gear VR alles in allem mehr biete als Googles mobile VR-Brille. Das schlägt sich allerdings im Preis nieder: Das Paket bestehend aus Samsung Gear VR und Controller kostet 129 Euro. Das ist deutlich mehr als Daydream View, die mit 69 Euro zu Buche schlägt. Wer schon eine Samsungs Gear VR besitzt, kann den Controller separat für 39 Euro erstehen.

Der Controller ist mit allen Versionen von Gear VR kompatibel, außer mit der "Innovator Edition", der ersten Version, die 2014 erschien und lediglich das Galaxy Note 4 unterstützt. Sowohl die neue VR-Brille als auch der Controller funktionieren mit folgenden Smartphones: S8, S8+, S7, S7 Edge, Note5, S6 Edge+, S6, S6 Edge.

| Featured Image: Samsung | Source: Road to VR / Upload VR / The Verge