Rec Room für HTC Vive: Die bislang beste Social-App? *Update*
Update vom 21. Juli:
Für ein wenig mehr Spaß auf dem VR-Spielplatz sorgt der neu hinzugefügte und gleichfalls kostenlose Paintball-Modus. Im Angebot ist derzeit das klassische Capture-the-Flag-Match für bis zu sechs Spieler, bei dem man aus der gegnerischen Basis eine Flagge klauen und in der eigenen wieder aufstellen muss. Damit der Spielablauf nicht unübersichtlich wird, ist die Teleportation durch einen Timer eingeschränkt. Wer eine große Room-Scale-Fläche hat, kann sich auch außerhalb dieser Einschränkung noch fortbewegen und ist damit deutlich im Vorteil. Einen ersten Eindruck bekommt ihr im folgenden Video.
Ursprünglicher Artikel: Rec Room für HTC Vive: Die bislang beste Social-App?
___STEADY_PAYWALL___Soziale Interaktion unter der VR-Brille: Klingt komisch, ist aber eine Killer-App. Kein Wunder also, dass eine ganze Reihe an Virtual-Reality-Startups derzeit versuchen, den Social-VR-Code zu knacken. Wem das gelingt, dem winkt der Jackpot.
Der derzeit bekannteste Vertreter ist Altspace VR, ein virtuelles Social Network, das sowohl Oculus Rift, HTC Vive als auch Samsung Gear VR unterstützt. Möglichst schnell viele Nutzer gewinnen, das ist in der Frühphase der virtuellen Realität die richtige Strategie, wenn das eigene VR-Netzwerk mittel- bis langfristig den Social-VR-Thron erobern soll.
Mit Rec Room für HTC Vive launcht jetzt eine weitere Social-App als frühe Version bei Steam. Der Name ist doppeldeutig: Rec steht zum einen für Recreation, also Erholung und Freizeit, aber auch für Record. In der virtuellen Parallelwelt liegen nämlich überall Videokameras herum, mit denen Nutzer ihre Aktionen gegenseitig filmen können, um sie hinterher mit der Außenwelt zu teilen. Eine clevere Idee, sowohl aus Marketing- als auch Interaktionsperspektive. Die Kamera motiviert die virtuellen Besucher zu möglichst beknackten Aktionen.
Besonders viel zu filmen gibt es in Rec Room allerdings noch nicht. Integriert sind drei Minispiele, unter anderem Völkerball, das in der Schule schon genervt hat. Typisch für solche Meta-Spiele sind sie von eher dürftiger Qualität, die Mechaniken sind nicht ausgereift. Ergänzend liegen in der Umgebung relativ viele Gegenstände herum, die von den Nutzern aufgenommen und benutzt werden können: Wasserflaschen, Dart-Pfeile, ein Basketball samt Korb, eine Tischtennisplatte oder ein Schubkarren. Regeln oder einen tieferen Sinn gibt es dabei nicht, es ist eher eine Art virtueller Spielplatz.
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Mein Freund, der Avatar
Im Prinzip wäre damit schon fast alles über Rec Room gesagt und dieser Text schon beinahe fertig geschrieben, wenn da nicht noch diese eine Sache wäre: Glaubhafte Avatare. Im Vergleich zu den stocksteifen Altspace-VR-Figuren haben die Macher von Rec Room auf Anhieb virtuelle Gegenstücke erschaffen, die relativ glaubwürdig und sympathisch agieren. Das liegt nicht nur am grafischen Stil, der das Uncanny Valley geschickt vermeidet, sondern besonders an den gelungenen Animationen.
Die Gesichtsmimik, speziell die Mundbewegung, wird passend zur Sprachübertragung animiert. Kopf- und Handbewegungen, die mit HTC Vive ohnehin akkurat in Virtual Reality übertragen werden, sind geschickt mit dem Oberkörper des Avatars verbunden, so dass sich dieser sehr lebendig und fast schon menschlich bewegt. Rein optisch ähnelt die virtuelle Comicfigur einem Menschen natürlich nicht, aber die Wirkung erinnert an ein Wesen mit echter Persönlichkeit. Dennoch sollte man nicht erwarten, dass im Rec Room etwas Sinnvolles oder Signifikantes passiert. Auch diese Social-VR-App funktioniert derzeit noch auf einer rein experimentellen Ebene. Sie gibt aber einen Ausblick auf das, was einmal möglich sein wird: Überzeugende Telepräsenz.
Wenn Altspace VR häufig steif und distanziert wirkt, scheint Rec Room im Vergleich das blühende Leben zu sein. Entsprechend viel Dynamik ist schon jetzt in den sozialen Interaktionen. Avatare stellen sich im Kreis und verteilen High-Fives und Fistbumps oder zeigen improvisierte Zaubershows, bei der eine Frisbee auf einer Wasserflasche balanciert wird. Super, ein erstaunlich tolles Kunststück – nicht. Ich applaudiere betont langsam und gelangweilt, mache den Scheibenwischer. Der verkappte Zauberkünstler nimmt das wahr und kommentiert: "Ich hätte doch auf meinen Vater hören und auf die Uni gehen sollen." Tja.
Rec Room kann als Early-Access-Version ab sofort kostenlos bei Steam heruntergeladen werden. Für den Login braucht man kein Benutzerkonto.
https://www.youtube.com/watch?v=Ub023IwvjXY
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