Project Tango: Google Tablet mit Außenwahrnehmung

Project Tango: Google Tablet mit Außenwahrnehmung

Das als Forschungsprojekt angelegte Project Tango ist der Versuch von Google, durch eine Kombination aus Software und Hardware intelligente mobile Geräte zu schaffen, die ihre Umwelt erkennen, interpretieren und verstehen können. Dies geschieht mit Hilfe von zusätzlichen Sensoren und Kameras, die ihre Umgebung scannen und als 3D-Modell in Echtzeit auf dem Display darstellen können. Diese Technologie wurde in einem Tablet zusammengeführt, das aktuell aber nur für Entwickler erhältlich ist.

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Zwar wurde auch mit einem Smartphone experimentiert, das aber (noch) nicht genug Rechenleistung hat. Hinter der Technik steckt Googles Forschungsabteilung Advanced Technology and Projects (ATAP), die bereits Projekte wie Google Soli umsetzen. Anfang des Jahres verließ Projekt Tango den "Forschungsstatus" und wird nun in Amerika als Entwicklerversion für rund 1000 USD verkauft. Vor rund einem Jahr kündigte LG bereits an, eine Consumer-Version mit der Project-Tango-Technologie herausbringen zu wollen, die nun im Laufe diesen Jahres auf den Markt kommen soll. Google selbst dürfte allerdings mehr Interesse an der Technologie an sich haben, als an Tablets für Endverbraucher, um diese in bestehende oder kommende Produkte zu integrieren.

Das Project Tango Tablet Developer Kit - für Entwickler bereits erhältlich

Das Tablet ist 12 x 19,6 x 1,5 cm groß bei einem Gewicht von 370 Gramm. Das sieben Zoll große IPS-Display hat eine Auflösung von 1920x1200 Pixel. Das umfangreiche Trackingsystem setzt sich zusammen aus zwei Motion-Tracking Kameras, die an der Front und am äußeren Rand der Rückseite befestigt sind. Neben einem 3D-Tiefensensor verfügt das Tango Tablet außerdem über GPS, Kompass, einen Beschleunigungsmesser, ein Gyroskop und einen Luftdruckmesser.

[blockquote cite="Johnny Chung Lee, Projektleiter ATAP "]Computer Vision und 3D-Tracking wird der entscheidende Erfolgsfaktor für neue Mobile-Experiences sein. Angefangen bei der Indoor-Navigation über VR bis zu AR und potenziell auch in der Robotertechnik.[/blockquote]

Google arbeitete bei der Entwicklung eng mit dem Chip-Hersteller Nvidia zusammen, die den Prozessor-Chip NVIDIA Tegra K1 stellen. Das Besondere an dem speziellen Prozessor für Mobilgeräte ist die integrierter Kepler GPU-Einheit mit insgesamt 4 GB Arbeitsspeicher, die das Gerät zur Berechnung der visuellen Informationen in Echtzeit benötigt.

ATAP Projektleiter Johnny Chung Lee erklärte auf der i/o 2015, dass die Technolgie zukünftig auch in VR-Projekten des Unternehmens Verwendung finden soll, die Leistung der aktuellen Developer-Hardware dafür aber noch nicht ausreichen würde.

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| SOURCE: Project Tango
| IMAGES: Project Tango