Playstation VR: Sony dreht räumliches Musikvideo
In mühevoller Kleinstarbeit produziert Sony ein Musikvideo, in dem sich der Nutzer in die Tiefe des Raumes bewegen kann. Besitzer von Playstation VR können die Joshua-Bell-App ab sofort kostenlos im Sony Store herunterladen.
Für die Filmaufnahmen bat Sony den vielfach prämierten Violinisten und Technikfan Joshua Bell vor die Kamera. Genauer gesagt: Vor die Kameras. Denn das rund dreiminütige Video wurde "mit vielen Kameras" vom Typ FDR-X1000V gedreht. Die Geräte zeichnen mit 4K auf und wurden so positioniert, dass sie die Szene synchron aus unterschiedlichen Perspektiven filmten.
Allerdings wollten Sonys Tech-Ingenieure nicht einfach nur ein herkömmliches 360-Video drehen, bei dem das Sichtfeld des Nutzers an die Blickrichtung der Kameralinse gebunden ist. Stattdessen sollte sich der Nutzer frei im Raum bewegen können.
___STEADY_PAYWALL___Laut Ian Bickerstaff, technischer Direktor von Sonys "Immersive Technology Group", würde das zwar "einfach klingen", aber so eine Produktion sei "eine enorme Herausforderung". Der Aufwand lohne sich jedoch, da selbst kleine Bewegungen in die Tiefe des Raumes das Vor-Ort-Gefühl immens verbessern könnten.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-24 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Produktionsaufwand wie bei einem Hollywood-Film
Um den Raumeffekt zu erzeugen, musste jedes Objekt in der Szene im flachen Video isoliert und anschließend - wie in einem Puzzle - in einer 3D-Engine wieder zusammengeführt und korrekt positioniert werden.
Für diese Rekonstruktion habe man die "korrekte Form, die Größe und den Maßstab der Szene beibehalten, inklusive der feinen Oberflächendetails". Laut Bickerstaff waren dafür Verfahren notwendig, "die sonst für Spezialeffekte in Hollywood verwendet werden".
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Ebenso aufwendig war die Aufnahme der Klangkulisse, die sich wie das Sichtfeld der räumlichen Position des VR-Brillenträgers anpassen muss. Nicht nur links und rechts, sondern auch vor und zurück, denn jede Stelle im Raum klingt ein wenig anders.
"Bewegt euch näher an Joshua heran und ihr nehmt jedes Detail seiner Violine wahr. Bewegt euch zurück und ihr hört wieder den natürlichen Hall des Raumes", schreibt Bickerstaff. Er sei mit dem Ergebnis äußerst zufrieden und findet, "dass das volle VR-Erlebnis Elemente zum Leben erweckt, die man nur mit der Musik selbst nicht hätte rüberbringen können".
Der hohe Produktionsaufwand bedeutet jedoch auch, dass solche Videos noch nicht in Reihe produziert werden können. Und: Die Szene im Video ist relativ statisch, die Musiker bewegen sich nicht groß von der Stelle. In einer richtigen Filmszene mit Schauspielern, womöglich außerhalb eines Raumes, würde sich die Komplexität der Produktion enorm erhöhen.
Auch das US-Startup HypeVR, das sich auf räumliche Videos spezialisiert hat, betrieb einen hohen Produktionsaufwand für die bisher gezeigten Techdemos und verarbeitet immense Datenmengen. Um wirklich einen Schritt nach vorne zu machen, braucht es wohl grundlegend neue Kameratechnologien wie Lytros Lichtfeldkamera Immerge, um die es jedoch seit einigen Monaten sehr still geworden ist.
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