Playstation VR ist der Liebling der Virtual-Reality-Entwickler
In einem neuen Industriereport von GreenlightVR wurden 73 Unternehmen in der VR-Industrie zur Zukunft der Branche befragt. Das wichtigste Ergebnis: Zwar arbeiten aktuell deutlich mehr Entwickler an Anwendungen für Oculus Rift, viele wollen aber zukünftig lieber für HTC Vive und Playstation VR programmieren.
Der Bericht bezeichnet das aktuelle VR-Ökosystem zwar als relativ breit aufgestellt und enthusiastisch, im Kern aber noch als "sehr fragil". Besonders mangele es noch an nachhaltigen Business- und Verkaufskonzepten. Das überrascht nicht, denn von Samsungs Gear VR und anderen Smartphone-VR-Brillen einmal abgesehen, kommen die entsprechenden Endgeräte erst in den kommenden Monaten in die Haushalte. Der Hype ist noch neu und außerhalb der Blase weitgehend unbekannt, Prognosen zum Nutzungs- und Kaufverhalten sind fast unmöglich.
Ein Großteil der befragten Unternehmen sind weniger als zwei Jahre alt, haben kaum Vollzeitbeschäftigte und arbeiten nur unregelmäßig in Projekten. Obwohl keine klare Vision für das Geschäfts- und Finanzierungsmodell vorhanden sei, würden 60 Prozent der Entwicklerstudios dennoch nach externen Geldgebern suchen. Laut den Autoren der Untersuchung ist das ein Zeichen für den momentanen Überschwang in der Branche. Trotz der Unklarheiten würden Entwickler enthusiastisch auf das neue Medium setzen, mit der Erwartungshaltung, dass der Erfolg in naher Zukunft eintritt.
___STEADY_PAYWALL___Laut der GreenlightVR-Untersuchung sind die klaren Gewinner dabei HTC Vive und speziell Playstation VR. Der eindeutige Verlierer ist Oculus Rift. Denn auf die Frage nach zukünftigen VR-Anwendungen geben zwar 60 Prozent der Entwickler an, aktuell an einem Projekt für Facebooks VR-Brille zu arbeiten - aber nur 26 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen sich auch in Zukunft auf Rift-Apps konzentrieren. Damit fällt Oculus Rift in der Gunst der Entwickler deutlich hinter HTC Vive zurück. Denn von den 73 befragten Studios arbeiten aktuell zwar nur 35 Prozent an einem Vive-Projekt, aber etwas mehr (39%) wollen das auch in Zukunft tun.
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Entwickler planen deutlich mehr PSVR-Spiele
Das Ergebnis dürfte Oculus VR wenig freuen, denn auch das Entwicklerinteresse an Smartphone-VR generell und Samsungs Gear VR sinkt um rund 20 Prozent. Die mobile VR-Brille Gear VR ist ebenfalls Teil des Oculus-Ökosystems. Allerdings wandern die Entwickler nicht zum direkten Wettbewerb von HTC und Valve ab, sondern zur Konsolen-Konkurrenz. Denn der klare Gewinner der Befragung ist Sonys VR-Brille. Auch wenn momentan nur elf Prozent der Umfrageteilnehmer für Playstation VR entwickeln, wollen in Zukunft 44 Prozent lieber an Virtual-Reality-Spielen für Sonys PS4 arbeiten. Das zeigt, dass Oculus, HTC und Sony vielleicht nicht um die gleiche Kundschaft buhlen, sehr wohl aber bei der Akquise von talentierten Gamestudios konkurrieren.
Die Beliebtheit von Sonys VR-Brille bei Entwicklern ist unzweifelhaft dem vergleichsweise günstigen Preis und dem damit deutlich höheren Absatzpotenzial zuzurechnen. Im Playstation-Ökosystem lässt sich voraussichtlich das meiste Geld verdienen. Das weiß auch Sony: Schon auf der Fachkonferenz "Vision Summit" im Februar dieses Jahres versicherte Playstation-Technikchef Richard Marks den anwesenden Entwicklern selbstbewusst, dass Playstation VR ein wichtiger Bestandteil des zukünftigen Portfolios sein soll. Unter anderem forsche Sony intern bereits an fortgeschrittenen Technologien und neuen Interfaces wie Eye-Tracking und Handtracking. Bei Sony sei man davon überzeugt, dass die virtuelle Realität die Zukunft der Spiele sein wird. "36 Millionen Playstation-Spieler sind bereit für Virtual Reality", sagte Marks zu den Entwicklern. Offenbar hörten sie gut zu.
| FEATURED IMAGE: Sony (Screenshot bei YouTube)
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