AR-Hardware

Oculus Rift: Fingertracking mit Magnet­sensoren

Matthias Bastian
Im Forschungsprojekt Finexus arbeitet Oculus mit Wissenschaftlern an einer neuen Technologie für die Bewegungserkennung von Fingern.

Gemeinsam mit Wissenschaftlern der Universität von Washington arbeitet die Forschungsabteilung von Oculus VR an einer neuen Art des Fingertracking, die allein mit Magneten funktioniert. Der wissenschaftlichen Öffentlichkeit soll das Projekt erstmals im Mai 2016 auf der ACM CHI 2016 vorgestellt werden, einer Konferenz für Mensch-Computer-Interaktion.

Finexus heißt das Projekt, in dem die Wissenschaftler und Oculus Research gemeinsam erforschen, ob ein Trackingsystem für Hand- und Fingerbewegungen allein mit Magnetsensoren in Kombination mit an den Fingern angebrachten Elektromagneten funktionieren kann. "Mit dem Aufkommen von VR-Brillen für Virtual Reality brauchen Nutzer neue Eingabemöglichkeiten, die Hand- und Fingerbewegungen akkurat in Bewegungen umsetzen können", heißt es in der Projektbeschreibung. Ziel ist es, dass auch sehr feine Bewegungen der Fingerspitzen erkannt werden. Laut Wissenschaftler Keyu Chen, der das Projekt leitet, werden Fingerbewegungen bereits auf 1,3 Millimeter genau umgesetzt. Das Herzstück des Projekts ist der eigens entwickelte Algorithmus, der im Zusammenspiel mit den Magnetsensoren und den Magneten anhand der Stärke des elektromagnetischen Feldes die Position der Finger in einem dreidimensionalen Raum exakt bestimmen kann.

Die maximale Entfernung zwischen Magnetsensor und Elektromagneten an den Fingern beträgt aktuell zwölf Zentimeter, Chen glaubt, dass bis zu 25 Zentimeter möglich sein könnten. Das bedeutet aber auch, dass sowohl Magneten als auch Sensoren immer direkt am Körper getragen werden müssten. Chen arbeitet aktuell an der Miniaturisierung der Hardware und könnte sich vorstellen, dass diese beispielsweise in einen Handschuh und ein Armband eingebaut wird - im Handschuh wären die Elektromagneten untergebracht, im Armband die Magnetometer. Laut Chen soll das System für Spiele geeignet sein, aber auch für andere Tätigkeiten, die in Kombination mit einem Computer sehr feine Eingaben benötigen. Als Beispiele nennt er ein virtuelles Piano oder Malen und Design. Auch dass Oculus die Technologie einsetzt, schließt er nicht aus: „Ich weiß nicht, ob Oculus diese Technologie in ein zukünftiges Produkt einbaut, aber es ist eine Möglichkeit", erklärt er gegenüber MIT Technology Review.

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