Oculus Rift: Ein 3D-Plattformer mit Anspruch - "Kin" im Test
3D-Plattformer für Virtual Reality sind selten. Da freut man sich umso mehr, wenn eine Perle wie Kin erscheint. Spielerisch und grafisch top, kann der Titel Fans des Genres nur wärmstens empfohlen werden.
Ich sitze wie ein Riese inmitten einer malerischen und doch fremd anmutenden Landschaft: Aus dem türkisblauen Gewässer ragen rot leuchtende Inseln mit kristallförmigen Gesteinsformationen auf. Da tritt aus einem Portal ein zierliches Mädchen mit großem, weißen Haarschopf.
Mit Oculus Touch steuere ich das wieselflinke Wesen und hüpfe von Inselchen zu Inselchen. Sie kann zuschlagen und Rollen vollführen. Schon kommen die ersten Gegner: schwarze Steinwesen, die wie Käfer aussehen und mir entgegenspringen und explodieren, wenn ich in die Nähe komme.
___STEADY_PAYWALL___Ich greife an, doch die Biester sind schnell und überwältigen mich ein ums andere Mal. Nach einem Dutzend hastigen Versuchen wird mir klar: Kin in kein simples Hüpfspiel. Im Gegenteil: Jede Bewegung, jeder Schlag will überlegt sein. Wer die Schwächen des Gegners nicht kennt, der kommt nicht weit. Kin ist fordernder als ich gedacht hätte und das gefällt mir.
Behutsames Vorgehen gefragt
Mit der richtigen Tastenkombination und einer präzisen Ausführung lassen sich die Käfer überlisten. Ich trete durch ein zweites Portal und erscheine auf einer neuen, größeren Inselgruppe. Hier warten unbekannte Gegner auf mich, die schneller sind und gefährlichere Angriffe führen. In der Mehrzahl sind sie tödlich.
Ein kleiner Roboter begleitet die Spielfigur und zeigt deren Lebensleiste. Fällt die Lebensenergie auf Null, verliert das Mädchen eines von vier Leben. Sind alle vier Leben verbraucht, werden alle Gegner wiederbelebt und man muss das Gebiet von neuem säubern. Erst dann öffnet sich Portal ins nächste Level.
Die Gefahr, ein Gebiet von vorne spielen zu müssen, ermutigt zu vorsichtigem, taktischen Vorgehen: Ich stürme nicht mehr blindlings auf die Gegner zu, sondern löse sie einzeln aus der Gruppe und erledige sie Stück für Stück.
Der eigene Blick wird zur Kamera
Am Ende trete ich durch das Portal und erscheine auf einer neuen Insel, vor einem Loch, in das sich das Meereswasser ergießt. Um auf die andere Seite zum nächsten Eiland zu gelangen, aktiviere ich ein Kraftfeld, das als Brücke dient. Die ist allerdings so schmal, dass ich mich vornüber beugen muss, um jeden Schritt meines Schützlings zu sehen.
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In dieser Szene wird deutlich, inwiefern das Spiel von Virtual Reality profitiert: Ich sitze inmitten der Landschaft und kann die Perspektive selbst bestimmen. Anders als in herkömmlichen 3D-Plattformern für den PC oder die Konsole wird mein eigener Blick zur Kamera. Sich in die Miniaturwelt hineinzubeugen, um die Spielfigur, einen Schmetterling oder einen Gegner in Augenschein zu nehmen, ist faszinierend.
Ein klassisches Spielegenre in der Virtual Reality
Das Spiel ist eine Augenweide: Die kunterbunten Landschaften sehen aus, als wären sie mit Google Blocks erstellt, und haben einen einheitlichen, digitalen Look, der dem Auge schmeichelt. Dazu passt der Soundtrack, der an frühen, experimentellen Minimal Techno der Jahrtausendwende erinnert (man höre die Musik im Trailer).
Etwas später erhalte ich eine Waffe, die an einen Bumerang erinnert. Damit kann ich Gegner aus der Entfernung angreifen kann und Schalterrätsel lösen. Diese Puzzles und die fordernden, temporeichen Kämpfe machen aus Kin mehr als nur ein simples Jump'n'Run.
Der Indietitel zeigt, dass klassische Spielgenres mit Gewinn in die Virtual Reality übertragen werden können. Kin lässt sich mit einem Gamepad oder Oculus Touch bequem im Sitzen spielen und erhält durch Virtual Reality eine zusätzliche Erfahrungsdimension. Wer das Genre mag und eine spielerische Herausforderung sucht, ist bei Kin gut aufgehoben.
Kin ist im Oculus Store erhältlich für Samsung Gear VR (9,99 Euro) und Oculus Rift (14,99 Euro).
Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API / Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
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