Oculus-Gründer schlägt ungewöhnliche Metrik für VR-Brillen vor

Oculus-Gründer schlägt ungewöhnliche Metrik für VR-Brillen vor

Lässt sich der Tragekomfort von VR-Brillen objektiv messen? Oculus-Gründer Palmer Luckey macht einen interessanten Vorschlag.

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In wenigen Wochen erscheint Meta Quest 3 und natürlich wird das neue Headset schon jetzt mit dem Vorgänger verglichen. Diese Woche entstand auf Twitter eine Diskussion um den Formfaktor und das Gewicht des Geräts.

Quest 3 ist dank neuer, platzsparender Linsen deutlich schmaler als Quest 2. Beim Gewicht hingegen wird sich nicht viel tun. Einem anonymen Entwickler zufolge bringt das neue Quest-Headset 509 Gramm auf die Waage. Das sind 6 Gramm mehr als Quest 2. Das Gerät soll sich wegen des dünnen Profils dennoch leichter anfühlen, schreibt der Journalist Mark Gurman, der Quest 3 ausprobiert hat.

Quest 2 und Quest 3 ohne Facial Interface nebeneinander.

Das Gehäuse der Quest 3 ist laut Meta 40 Prozent schmaler als das der Quest 2, die Gesichtspolster nicht einberechnet. | Bild: Meta

Wenn beide Headsets etwa gleich viel wiegen, aber einen unterschiedlichen Tragekomfort haben, dann ist klar, dass das Gewicht kein objektives Maß für den Tragekomfort ist.

Newtonmeter statt Gramm

Oculus-Gründer schaltete sich in die Diskussion ein und machte einen ungewöhnlichen Vorschlag. "HMD-Hersteller sollten aufhören, das Gewicht in Gramm zu vermarkten und anfangen, das Nackendrehmoment in Newtonmetern anzugeben." Gemeint sind die Kräfte, die auf den Nacken wirken, wenn man eine VR-Brille trägt.

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Da Quest 3 weniger weit aus dem Gesicht ragt als Quest 2, dürften auch die Newtonmeter geringer ausfallen. Sie wäre also nackenschonender und bequemer trotz nahezu gleichem Gewicht. Wenn man die Batterie am Hinterkopf statt im Gehäuse unterbringen könnte, dann würde der Nacken noch stärker entlastet (was Kompromisse in anderen Bereichen mit sich bringen würde),

Natürlich kann die von Luckey vorgeschlagene Metrik nicht alle Aspekte des Tragekomforts abdecken und objektivieren: Die Kopfhalterung kann drücken und das Gesichtspolster unbequem sein, abhängig von der Form des eigenen Kopfes und persönlichen Vorlieben, also individuellen Faktoren.

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Sie böte aber ein objektives physikalisches Richtmaß, das medizinische Relevanz haben könnte. Zumal es riesige Unterschiede bei VR-Brillen gibt: von Fliegengewichten und Mini-Headsets wie der Bigscreen Beyond (127 Gramm) bis zu überdimensionierten Monstern wie der Pimax Crystal, die mehr als 800 Gramm auf die Waage bringt. Die Frage ist, ob Normalverbraucher:innen verstehen, was Newtonmeter sind. Gramm sind einfacher nachvollziehbar.

Bei Weitem nicht der einzige Streitpunkt

Tragekomfort ist übrigens nicht die einzige Eigenschaft von VR-Headsets, die sich schwer objektivieren und in Zahlen ausdrücken lässt. Selbst in puncto visueller Qualität wird noch immer um akkurate Metriken gerungen.

Die häufig genannte Auflösung eines Displays ist nur einer von mehreren Faktoren für visuelle Qualität, da erst die Kombination aus Panel und Linse zum finalen Bildeindruck führt. Meta schlug aus diesem Grund vor, auch die Schärfe, das Kontrastverhältnis und die Farbumfang zu messen.

Die Weite des Sichtfelds klammert Meta bewusst aus und umgeht damit einen der größten Unsicherheiten innerhalb der Industrie. Tatsächlich gibt es bis heute keine einheitliche Messmethode für das Sichtfeld von VR-Headsets. Den Werten, die Headset-Hersteller in den Spezifikationen angeben, sollte man deshalb mit einer gesunden Portion Skepsis begegnen.

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