Neue Displays mit bis zu 800 ppi sollen Fliegengittereffekt beseitigen
Das Joint Venture Japan Display, bestehend aus Sony, Hitachi und Toshiba, präsentiert eine neue Displaygeneration, die es auf eine Pixeldichte von bis zu 800 ppi bringen soll. Ein Display mit 651 ppi speziell für VR-Brillen wurde bereits demonstriert.
Wer eine VR-Brille auf dem Kopf hatte, kennt den Fliegengittereffekt. Bei diesem werden die schwarzen Lücken zwischen den einzelnen Pixeln sichtbar und auf dem ansonsten hochaufgelösten Bild liegt ein deutlich sichtbares Raster. Bei VR-Brillen wirkt dieser Effekt durch die enorme Vergrößerung beim Blick durch die Linsen besonders stark.
Um das Fliegengitter zu reduzieren, ordnet Japan Display auf einem neuen Screen speziell für Virtual Reality die Pixel besonders dicht an. Auf dem 3,42 Zoll kleinen Bildschirm sind 1.700 x 1.440 Pixel untergebracht, das resultiert in einer Pixeldichte von 651 ppi.
___STEADY_PAYWALL___Außerdem setzt JDI ähnlich wie Sony beim Display für Playstation VR auf eine vollständige RGB-Matrix, es gibt also pro Pixel drei Subpixel. In Kombination mit der hohen Pixeldichte dürfte das dafür sorgen, dass der Fliegengittereffekt selbst unter extremen Bedingungen nicht mehr sichtbar wird.
Obwohl es sich bei dem Display um einen LCD- und nicht um einen OLED-Screen handelt, erfüllt es mit einer Latenz von nur 3 bis 6 ms die Mindestanforderungen an einen Low-Persistence-Modus, der Motion Blur reduziert. Dieser wird bei Virtual-Reality-Anwendungen dringend benötigt, um hässliche Nachzieh- und Schmiereffekte zu verhindern und der VR-Übelkeit vorzubeugen.
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Die Bildwiederholrate liegt bei 90 Hz, arbeitet also auf dem gleichen Niveau wie die Displays in Oculus Rift, HTC Vive oder Playstation VR. Laut dem Hersteller liegt das Kontrastverhältnis bei 700:1 und die Leuchtstärke bei 150 cd/m2.
Viele Pixel brauchen schnelle Hardware
Ein Display mit bis zu 800 ppi ist bei JDI ebenfalls in Entwicklung. So eines zeigte Samsung zumindest als Prototyp bereits vergangenen Mai auf der Display-Week-Konferenz in San Francisco. Das 4K-Display im Smartphone-Format mit 5,5-Zoll bringt es auf eine Auflösung von 3.840 x 2.160 Pixeln, das entspricht einer Pixeldichte von 806 ppi.
So wichtig extrem hochauflösenden Displays für die VR-Brille sind, sie stellen auch enorme Anforderungen an die Hardware, die die gerenderten Bilder zuliefern soll. Gerade im Kontext von Smartphone-VR stellt sich daher die Frage nach der Sinnhaftigkeit solcher Screens, die aktuell nur mit sehr leistungsfähigen Highend-PCs sinnvoll genutzt werden können. Ändern könnte sich das, wenn (mobile) VR-Brillen standardmäßig mit Eye-Tracking-Systemen ausgestattet sind, die potenziell reichlich Performance freisetzen.
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