„Mir ist sofort klargeworden, wie kraftvoll Virtual Reality ist."
VRODO: Mobile VR, Oculus Rift, HTC Vive, Magic Leap, Google, Facebook, Microsoft, Augmented Reality, Virtual Reality...aktuell gibt es viele Bestrebungen, neue virtuelle Technologien am Markt zu platzieren. Was glaubst Du, wie sich der Markt speziell für Filmemacher entwickeln könnte?
Kahmke: Das ist schwer vorauszusehen. Es hängt auch von den Filmemachern selbst ab, wie sehr sie sich mit Neugier und Spielfreude auf die neuen Technologien stürzen und damit experimentieren. Das fehlt mir noch, wenn ich ehrlich bin. Diese kindlich neugierige Freude am Ausprobieren auf Seiten der Autoren, Regisseure, Produzenten. Vielleicht braucht es einen großen Namen aus Hollywood, der den ersten Schritt geht, so wie damals James Cameron mit "Avatar" die Welt des Kinos zu einem neuen 3D-Erlebnis gemacht hat. Ich könnte mir vorstellen, dass FullDome-Kinos eine Renaissance erleben. "Kuppelkinos" gab es ja schon früher, aber mit der neuen Technologie und den Möglichkeiten, Fulldome 360° stereoskopisch 3D Filme herzustellen, entsteht ein völlig neues Erlebnis. Soweit ich weiß, steigt die Zahl der FullDome Kinos weltweit gerade stark an und auch in Deutschland gibt es wohl Pläne für weitere Häuser. Darin sehe ich durchaus einen Markt für Filmemacher.
Das heißt, der Markt wird künftig noch stärker fragmentiert sein?
___STEADY_PAYWALL___Kahmke: Ich glaube, dass sich der Markt noch weiter auseinander dividiert: hier eine vergleichsweise kleine Zahl aufwändiger Produktionen für das Virtual-Reality-Erlebnis, für das der Kunde auch durchaus bereit ist, tiefer in die Tasche zu greifen – wie es ja jetzt auch schon der Fall ist bei großen 3D-Kinoproduktionen. Dort ein ständig wachsender Consumermarkt. Virtual Reality ist ja in Grenzen für jeden bereits jetzt schon selbst herstellbar. 360°-Plattformen wie sie von Google, Youtube und Facebook zur Verfügung gestellt werden, Kameras wie die Rico Theta S, die in Smartphonegröße nicht teurer als eine GoPro ist, laden geradezu dazu ein, zum eigenen Produzenten zu werden. Filmemacher können sich hier nur abheben mit exzellentem Content und exzellenter Machart. Dokumentarfilmer und Journalisten aber auch Imagefilmer und die Werbebranche haben VR schon für sich entdeckt. Darüber hinaus gibt es eine Reihe sehr spannender wissenschaftlicher Anwendungen, zum Beispiel in der Medizin, im therapeutischen Bereich, in der Archäologie, Biologie, Physik und Chemie, den Naturwissenschaften ganz allgemein. Hier wird viel geforscht und der Nutzen begehbarer virtueller Räume wurde schon früh erkannt. Ich sehe in VR großes Potentzial, aber wer sich in dieses Gewässer stürzen will, sollte jetzt ganz schnell schwimmen lernen.
[bctt tweet="Machen ist wichtiger als Denken und Reden. #virtualreality"]VRODO: Was hast Du beim Hackathon für Dich persönlich mitgenommen?
Kahmke: Oh, viel! Wirklich viel!
1.) Neugierde und Spielfreude führen schneller zum Erfolg, Leistungsdruck und hierarchisches Denken hemmen.
2.) Machen ist wichtiger als Denken und Reden.
3.) Vernetzung kann gar nicht genug geschätzt werden.
4.) Interdisziplinarität ist die Grundvoraussetzung für kreative Lösungsansätze.
5.) Große Lust auf den nächsten Hackathon.
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VRODO: Vielen Dank für das Gespräch - vielleicht gibt es ja in 2016 eine Fortsetzung und in einem Jahr sind wir alle bestimmt schon ein ganzes Stück klüger.
| VIDEO: Marcel Tieste, Bayerisches Filmzentrum 2015
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