Magic Leap One als Sozialexperiment, Akku auf Tablet-Niveau

Magic Leap One als Sozialexperiment, Akku auf Tablet-Niveau

Die erste Version von Magic Leaps Augmented-Reality-Brille Lightwear ist für Innenräume gedacht. Dafür gibt es technische und soziale Gründe.

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Die technischen Gründe liegen auf der Hand: Außenbereiche stellen die in der Brille verbauten Sensoren vor viel größere und rechenintensivere Aufgaben als Innenräume.

Wie ein selbstfahrendes Auto muss Magic Leap One die Umgebung in Echtzeit in 3D kartographieren, um sich orientieren und digitale Grafiken darin einbetten zu können. Ein aufgeräumter Innenraum bei gleichbleibenden Lichtbedingungen ist für die AR-Brille deutlich einfacher zu analysieren als beispielsweise eine Einkaufspassage mit vielen Lichtquellen und Menschen.

Glassholes und Spectacles vs. Magic Leap One

Im Falle von Googles Datenbrille Glass sorgte die im Brillenbügel eingelassene Kamera vor einigen Jahren für heftige Proteste: Glass-Nutzer wurden zwischenzeitlich als "Glassholes" tituliert und der Alltagsspionage bezichtigt.

Bei Snaps Videobrille Spectacles waren solche Proteste 2016 allerdings schon kein Thema mehr. Vielleicht weil der Coolness-Faktor der Spectacles deutlich höher liegt, die Brille während einer Aufnahme gut sichtbar blinkt, die Akzeptanz für permanent laufende Kameras in der Zielgruppe gestiegen oder das Gerät einfach ein Flop ist.

Tablet-Akku und jazzige Lichtfelder

Die Akkuleistung von Magic Leap One soll laut Abovitz die Laufzeit eines Highend-Tablets erreichen können. Wie bei jedem Mobilgerät hängt sie davon ab, welche Apps der Brillenträger nutzt.

Sich zurückzulehnen und einen Film zu schauen verbraucht laut Abovitz deutlich weniger Energie als einen Dinosaurier durch das Haus zu jagen oder es mit Fischen zu füllen, die von Raum zu Raum schwimmen. Das Unternehmen möchte die Batterieleistung vor dem Marktstart irgendwann in diesem Jahr noch optimieren.

Das in der Magic-Leap-Brille verbaute Lichtfeld-Display muss man laut Abovitz erleben, um es zu verstehen: Man könne es nicht in Bildern zeigen oder darüber schreiben. "Das ist, als würde man über Jazz schreiben", so Abovitz.

| Featured Image: Magic Leap