HaptX zeigt haptischen Handschuh auf Basis von Mikropneumatik *Update: Video*
Update vom 27. November 2017:
Zwei Videos zeigen HaptX' Handschuhe und die dazugehörige Demo in Aktion:
Ursprünglicher Artikel vom 20. November 2017:
___STEADY_PAYWALL___Das auf Haptik spezialisierte Unternehmen AxonVR hat seinen Namen in HaptX geändert und einen haptischen Handschuh vorgestellt, der auf Basis von Mikropneumatik feinste Berührungen sowie Widerstände simulieren kann. HaptX will die Technologie früher oder später in einen Ganzkörperanzug integrieren.
Ben Lang von Road to VR konnte den neuesten Prototyp ausprobieren und schreibt in seinem Erfahrungsbericht, dass es sich um den besten haptischen Handschuh handelt, den er bislang testen konnte.
Das Gerät sei jedoch "monströs" und über massive Kabel mit einer Kontrollbox und einem Luftkompressor verbunden. Zwei Mitarbeiter von HaptX halfen ihm, den Handschuh anzulegen und festzuziehen.
Haptische Pixel
Das Kernstück der Technologie ist ein vom Unternehmen eigens entwickeltes, biegbares Textil, das kleine Luftkanäle enthält. Die Kanäle enden in circa 100 aufblasbaren und kreisrunden Kammern, die als "haptische Pixel" dienen.
Eine Software ermittelt, welche Kammern mit Luft gefüllt werden müssen, wenn der Nutzer ein virtuelles Objekt anfasst. Das Ergebnis ist eine haptische Erfahrung auf der Handinnenfläche und den Fingerspitzen.
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Die gleiche Technologie erlaubt die Simulation physischen Widerstands. Hierfür werden spezielle Kammern an den Gelenken der Finger aufgeblasen, die Bewegungen blockieren. Wenn man zum Beispiel nach einer Kugel greift, verhindern die mit Luft gefüllten Kammern, dass man durch die Kugel hindurch greift.
Eindrucksvolle Demo
Lang konnte eine HTC-Vive-Demo testen, die eine Miniaturfarm zeigte. Die Bewegungen der Finger sollen laut HaptX' CEO auf magnetischer Basis submillimetergenau erfasst werden. Lang berührte die einzelnen Blätter einer Sonnenblume und spürte die Berührung. Danach griff er in eine Wolke und spürte die einzelnen Regentropfen auf die Hand fallen.
Als ein Minitraktor aus einer Scheune fuhr, griff Lang nach dem Fahrzeug. Der physische Widerstand gepaart mit dem Gefühl, die Oberfläche des Gegenstands zu spüren, riefen bei Lang den Eindruck eines realen Objekts hervor. Nur die Simulation des Gewichts fehle noch.
Ein weiter Weg bis zur Markttauglichkeit
Laut HaptX dient der gezeigte Prototyp lediglich als Machbarkeitsnachweis. In einem nächsten Schritt gehe es darum, ein markttaugliches Produkt zu entwickeln. 2018 will Haptx Entwicklerkits des neuen Modells an 20 Unternehmen verschicken. Der Handschuh soll bei Marktreife vornehmlich an Firmenkunden verkauft werden, ein Produkt für Endkunden gehöre zu den langfristigen Zielen.
Lang schreibt, dass der Prototyp noch zu groß, wuchtig und langsam ist, um sinnvoll eingesetzt zu werden. Zudem werde eine separate Kontrollbox und ein Luftkompressor für den Betrieb benötigt. Nun liege es an HaptX, die Miniaturisierung der Technologie voranzutreiben und Handschuhe zu entwickeln, die für unterschiedlich große Hände geeignet sind.
Die langfristige Vision des Unternehmens ist, das Textil in einen Ganzkörperanzug zu integrieren. Hierfür experimentiere HaptX bereits mit haptischen Westen und Schuhen.
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