Fallout 4 VR: Oft verkauft, kaum gespielt

Fallout 4 VR ist der PC-VR-Titel mit der bisher größten Strahlkraft. Wenig überraschend brach die VR-Portierung Rekorde in Sachen Umsatz und Nutzerzahlen. Schlechter sieht es bei den Nutzungszeiten aus: Laut einer Steamspy-Statistik haben die meisten Käufer Fallout 4 VR kaum gespielt.
Bethesda Rollenspielportierung fand laut Steamspy 100.000 Käufer. Da es zum Vollpreis von 60 US-Dollar verkauft wurde, ist es vermutlich das bis dato umsatzstärkste PC-VR-Spiel. Marktforscher schätzen, dass Fallout 4 VR binnen der ersten zwei Verkaufswochen 4,7 Millionen US-Dollar umgesetzt hat. Das Spiel erschien Mitte Dezember 2017.
Die Nutzerzahlen schossen ebenfalls in bisher unbekannte Höhen: Hielt Rick & Morty VR bis zum Erscheinen von Fallout 4 VR mit 900 gleichzeitigen VR-Nutzern den Rekord, so spielten zu Spitzenzeiten mehr als 2.600 VR-Spieler Bethesdas VR-Abenteuer.
Schnell das Interesse an Fallout 4 VR verloren
Einige Enthusiasten spielen begeistert
Dass der Durchschnittswert und der Median so weit auseinanderklaffen, birgt eine weitere Erkenntnis: dass es neben der Mehrheit der Spieler, die das Interesse kurz nach dem Anspielen verloren haben, eine kleinere Gruppe Enthusiasten gibt, die Fallout 4 VR länger gespielt und dadurch den Durchschnittswert nach oben getrieben haben.
Einen interessanten Vergleichswert bieten die Zahlen der PC-Version von Fallout 4:
Spielzeit in den letzten zwei Wochen: 12:57 Stunden (Durchschnitt), 03:31 Stunden (Median)
Auch hier zeigt sich eine starke Differenz zwischen dem Durchschnittswert und dem Median und somit den Standardnutzern und Fallout-4-Enthusiasten. Dennoch wird das PC-Spiel selbst zwei Jahre nach Erscheinen noch länger gespielt als Fallout 4 VR.
Die Gesamtspielzeit fällt ebenfalls weitaus höher aus. So haben die Hälfte der Käufer mehr als 50 Stunden in das Spiel investiert, was eher den Erwartungen an so einen umfangreichen Titel entspricht.
Spielzeit insgesamt: 115:09 Stunden (Durchschnitt), 55:28 Stunden (Median)
Liegt es an der durchwachsenen Portierung?
Der große Verkaufserfolg von Fallout 4 VR steht in einem krassen Gegensatz dazu, wie ausführlich die VR-Portierung von der Mehrheit der Käufer gespielt wird. Die enorme Strahlkraft der Marke und das Versprechen, in ein vollwertiges VR-Rollenspielabenteuer eintauchen zu können, dürften die Spieler dazu bewogen haben, sich Fallout 4 VR zu kaufen. Die Steamspy-Statistiken legen jedoch nahe, dass die anfängliche Begeisterung schnell nachließ.
Sicher dürften viele Käufer Zweitkäufer sein, also Fallout 4 schon vom PC oder der Konsole kennen. Das senkt natürlich die Neugierde, die Spielewelt zu erfahren. Allerdings bedeutet diese Schlussfolgerung auch, dass die VR-Portierung keinen ausreichend großen Anreiz bot, erneut im Ödland zu vagabundieren.
Tatsächlich fiel das Urteil der internationalen Presse, aber auch der Spieler verhalten aus. Die häufigsten Kritikpunkten betrafen die schlechten Performance, Mängel bei der Grafik und ein wenig bis gar nicht angepasstes VR-Interface. Gut möglich, dass ein besserer Port auch längere Nutzungszeiten zur Folge gehabt hätte.
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