Entwickler stellt Software für realistischere Hände ins Netz
3D-Controller holen die Hände in die Virtual Reality. Aber das allein reicht nicht: Entwickler müssen die virtuellen Hände und die Interaktionen mit Objekten aufwendig programmieren und animieren. Ein tschechischer Entwickler will Abhilfe schaffen und arbeitet an einer quelloffenen Vorlage für Handinteraktionen, die von Entwicklern kostenlos in VR-Apps implementiert werden kann.
"UVRF" nennt Jan Horský die Software, die bislang 13 Greifanimationen darstellen kann. Interaktionen mit Menüs per Zeigefinger sowie eine Teleportfunktion ist ebenfalls einprogrammiert. Die Software unterstützt Oculus Touch und die Vive-Controller und erkennt, ob man den Analogstick oder ein Touchpad nutzt und welche Knöpfe man drückt. Die Vorlage funktioniert nur mit der Unreal Engine.
Der Software liegt eine Demo bei, mit der man die Funktionen ausprobieren kann. Ein Youtube-Video (siehe unten) zeigt, dass das Spektrum an Interaktionen recht beschränkt ist: In der Demo kann der Nutzer ein Feuerzeug bedienen, Kerzen oder Dynamitstangen damit anzünden, eine Pistole in die Hand nehmen, Munition nachladen sowie Handgranaten werfen.
___STEADY_PAYWALL___UVRF wurde als internes Tool entwickelt, bis sich das Team entschied, es für die kostenlose Nutzung freizugeben. "Wir haben erwartet, dass Unternehmen wie Oculus, Valve oder HTC ein solches Projekt in Angriff nehmen würden", sagt Horský gegenüber Road to VR. "Oculus Touch ist nun seit fast einem Jahr erhältlich und es gibt noch immer keine Vorlagen für Entwickler."
Ein industrieweiter Standard würde helfen
Horský erklärt den Vorteil von UVRF für kleinere Studios: "Die Entwicklung realistischer Hände ist keine triviale Aufgabe. Für erfahrene Entwicklerteams stellen sie kein Problem dar, aber für Anfänger. Vermutlich werden es Einsteiger sein, die uns am Ende mit ihren Ideen überraschen. UVRF soll ihnen die VR-Entwicklung erleichtern."
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Welche Auswirkung gute Handinteraktionen gerade für VR-Spiele haben können, zeigen Titel wie "Wilson's Heart" und "Lone Echo". Letzteres Spiel ist in diesem Kontext besonders interessant, weil es kaum vorgefertigte Animationen nutzt. Die virtuellen Hände sind stattdessen so programmiert, dass sie sich automatisch den Gegenständen anpassen, nach denen sie greifen. Das Ergebnis ist äußerst eindrucksvoll.
Oculus, Valve oder HTC täten gut daran, eine solche Technologie zu programmieren und Entwickler kostenlos zur Verfügung zu stellen, sodass mehr VR-Apps von realistischen Handinteraktionen profitieren und Entwickler sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Das schwedische Unternehmen Gleechi arbeitet mit "Virtual Grasp" an einer entsprechenden Lösung, will sie jedoch an Entwickler lizenzieren.
Mehr Informationen zu UVRF und Downloadlinks gibt es im entsprechenden Forenbeitrag.
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