Doctor VR: Kann Virtual Reality Leben retten?

"Die Forschung hat bewiesen, dass das funktioniert", sagt der argentinische Psychologe Fernando Tarnogol. Er hat die VR-Software "Phobia" entwickelt, die in verschiedenen Szenarien auf die sogenannte Konfrontationstherapie (engl. "Exposure-Therapy") setzt. Bei dieser Methode werden Patienten in der virtuellen Realität gezielt den Reizen ausgesetzt, die bei ihnen Ängste auslösen. Das kann die Furcht vor Spinnen sein, aber auch vor Höhe und zahlreichen anderen potenziellen Angstmachern.
Die Vorteile der Behandlung in der virtuellen Realität liegen auf der Hand: Sie ist sehr gut skalierbar, relativ günstig und kann von Patienten auch eigenständig fortgeführt werden. Denn wichtige Erfolgsfaktoren bei der Konfrontationstherapie sind Wiederholung und die Steigerung der Intensität des Reizauslösers. Hat man die Angst vor einer Spinne überwunden, folgen die zweite und die dritte Spinne - bis man irgendwann, zumindest virtuell, problemlos einen ganzen Raum voller Krabbeltiere ertragen kann.
Für den Therapieerfolg muss die grafische Darstellung laut Tarnogol dabei nicht unbedingt realistisch sein: "Man kann sich auch in einer sehr einfach gestalteten virtuellen Umgebung präsent fühlen. Das Gehirn füllt die Lücken eigenständig", sagt der Psychologe in einer Reportage von "Real Future". "Es ist neu und es entwickelt sich gerade erst, aber es entwickelt sich sehr schnell. Wir fangen erst an. Wenn die Software mal auf dem Markt ist und von Menschen genutzt wird, dann glaube ich, dass wir damit tatsächlich einen Unterschied ausmachen können."
| SOURCE: Real Future
Hinweis: Links auf Online-Shops in Artikeln können sogenannte Affiliate-Links sein. Wenn ihr über diesen Link einkauft, erhält MIXED.de vom Anbieter eine Provision. Für euch verändert sich der Preis nicht.