Diese VR-App bietet ein erstaunlich realistisches Hologramm

Diese VR-App bietet ein erstaunlich realistisches Hologramm

Das Londoner Natural History Museum und der Pay-TV-Sender Sky veröffentlichen eine VR-App für Oculus Rift, die den britischen Dokumentarfilmer Sir David Attenborough fast so realistisch darstellt, als säße man ihm gegenüber.

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Das erstaunlich realistische Attenborough-Hologramm ist zweifelsohne das Highlight in der Bildungs-App "Hold the World". Der 92-jährige Dokumentarfilmer nimmt auf dem Stuhl gegenüber Platz und erklärt in dem von ihm bekannten, leicht euphorisierenden Stil die Welt. Oder eher: den Stegosaurus, eine Libelle, ein Walskelett und eine Reihe weiterer Objekte und Tiere.

Sky und das Museum betrieben technisch einen hohen Aufwand und ließen Attenboroughs Moderation in einem Microsoft Mixed-Reality-Studio dreidimensional aufzeichnen. Der TV-Naturforscher wurde von insgesamt 106 Kameras aus jedem erdenklichen Winkel gefilmt und dann als lebensechtes 3D-Modell in die ebenfalls gelungene Photogrammetrie-Umgebung des Londoner Museums platziert.

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Attenborough in Microsofts Mixed-Reality-Aufnahmestudio. Mit einem Mix aus herkömmlichen Kameras und 3D-Sensoren wurde sein VR-Hologramm gefilmt. Bild: Sky / Microsoft

Attenborough in Microsofts Mixed-Reality-Aufnahmestudio: Mit einem Mix aus herkömmlichen Kameras und 3D-Sensoren wurde sein VR-Hologramm gefilmt. Bild: Sky / Microsoft

Der visuelle Eindruck dieses Hologramms ist mit einem normalen Video mit 3D-Effekt nicht zu vergleichen: Attenboroughs VR-Abbild wirkt präsent im Raum, man kann sich nach vorne beugen und es aus der Nähe oder von der Seite betrachten.

Fast ist es so, als säße einem Attenborough tatsächlich gegenüber. Einzig der Augenkontakt fehlt noch für eine vertrauliche Gesprächssituation. Nur bei genauem Hinsehen erkennt man kleine Fehler bei der Darstellung, beispielsweise am Hemdkragen.

VR-Was-ist-was für kleines Geld

Abseits des Attenborough-Hologramms trumpft "Hold The World" ebenfalls mit visueller Qualität und einer dichten Atmosphäre: Die photogrammetrisch rekonstruierten Räume des Londoner Museums zeigen die Bibliothek, ein Labor sowie ein Archiv - Bereiche, die man als Besucher ansonsten nicht ohne weiteres betreten kann.

Unterstützt wird Attenborough bei seinen Erklärungen von anschaulich animierten 3D-Modellen, zum Beispiel eines prähistorischen Dinosaurierskeletts. Mit virtuellen Händen kann der VR-Brillenträger das Modell greifen, größer und kleiner machen und in alle Richtungen drehen.

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Inhaltlich passiert nichts Weltbewegendens in der VR-Inszenierung eines Was-ist-was-Buchs, aber das ist nicht weiter schlimm: Attenborough gelingt es, die komplexen und teils trockenen Sachverhalte in einfachen, unterhaltsamen Worten zu vermitteln. Dank der VR-Nähe wirkt seine Ansprache persönlicher als am herkömmlichen Bildschirm. Am Ende bleibt automatisch etwas Wissen hängen, man kann sich gar nicht dagegen wehren. Gute Englischkenntnisse sind allerdings Voraussetzung.

Sky-Abonnenten können die VR-Anwendung für Oculus Rift, Daydream View und Gear VR über die Sky VR App kostenlos herunterladen. Oculus-Rift-Besitzer können sie für vier Euro im Oculus Store kaufen. Da weder Daydream View noch Gear VR Raumbewegung unterstützen, wirkt der Hologrammeffekt bei den Smartphone-VR-Brillen nicht so beeindruckend wie mit Oculus Rift.

Das folgende Video gibt einen guten Eindruck davon, was einen nach dem Kauf erwartet.