Der große Filmpoet Terrence Malick hat einen VR-Film gedreht
Nach Alejandro González Iñárritu versucht sich ein zweiter, großer Regisseur der Gegenwart an Virtual Reality. Der Filmpoet Terrence Malick hat einen VR-Film gedreht, der im März auf der SXSW Premiere feiert.
Seinen Ruf als Filmgenie begründete der US-Regisseur bereits mit seinen ersten beiden Filmen Badlands (1973) und In der Glut des Südens (1978), die von Kritikern gefeiert wurden. Nach diesen frühen künstlerischen Erfolgen verschwand der öffentlichkeitsscheue Regisseur von der Bildfläche. Erst zwanzig Jahre später kam sein dritter und bekanntester Film in die Kinos: Das Vietnam-Kriegsdrama Der Schmale Grat.
Seinen größten, künstlerischen Triumph feierte Malick dreizehn Jahre später mit dem Film The Tree of Life, der in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde. Der autobiografisch geprägte Film zeigt Ausschnitte aus dem Leben einer US-Familie in den 1950er Jahren und stellt sie in einen Zusammenhang mit kosmischen Ereignissen (siehe Trailer unten).
___STEADY_PAYWALL___Malick ignoriert bewusst Gewohnheiten klassischen Hollywood-Geschichtenerzählens: Statt logische aufeinanderfolgende Ereignisse, fügt der Regisseur poetische Filmsequenzen aneinander, die oftmals wie Erinnerungen oder Träume wirken und weder zeitlich noch räumlich miteinander verknüpft sind. Es sind Filme, die nicht bloß gesehen, sondern erfahren werden wollen.
Virtual Reality als Erlebnismedium
Vielleicht wäre Virtual Reality deshalb ein noch geeigneteres Gefäß für Malicks Kunst als das Kino, weil es Erlebnisse und Erfahrungen noch lebensnaher vermittelt als das Medium Film.
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Auf der South by Southwest, die vom 9. bis 18. März 2018 im texanischen Austin stattfindet, feiert der erste VR-Film des Regisseurs Premiere. Auf der Internetseite der Veranstalter heißt es, dass die "Together" genannte VR-Erfahrung von der "Kraft menschlicher Verbundenheit" handelt. Das Stück vereinige Tanz und Technologie und zeige, wie Barrieren überwunden werden und Menschen zueinander finden.
Im Film sind die Tänzer Jon Boogz und Lil Buck zu sehen. Ebenfalls am Projekt beteiligt war Facebooks Kreativstudio The Factory sowie der Kameramann Rodrigo Prieto (Argo, The Wolf of Wall Street, Passengers). Der VR-Film dauert nicht ganz sechs Minuten. Ob und wann der VR-Film der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird, ist nicht bekannt.
Wer einen VR-Film im Stile Terrence Malicks sehen möchte, sollte sich The Brother's Keeper anschauen.
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