Bericht: Netflix startet in 2022 mit Games, heuert Oculus-Manager an
Die Gerüchte bewahrheiten sich: Netflix steigt ins Gaming-Geschäft ein. Ein Industrieveterane, der zuletzt bei Facebook für VR-Gaming zuständig war, übernimmt die Leitung.
Die Streaming-Kriege sind in vollem Gange und Netflix, das zuletzt weniger stark wuchs als erwartet, sucht nach neuen Mitteln, sich von der Konkurrenz abzuheben. Gaming soll eines davon werden.
Einem Bloomberg-Bericht zufolge wird Netflix im Laufe des nächsten Jahres zum ersten Mal Videospiele ins Programm aufnehmen. Die sollen als eigenes Genre neben Filmen, Serien und Dokumentationen angezeigt werden und nicht extra kosten.
___STEADY_PAYWALL___Einzelheiten zum Spiele-Angebot sind noch nicht bekannt. Netflix will sein Gaming-Team in den kommenden Monaten aufbauen und hat noch keine feste Strategie, sagt eine unternehmensnahe Quelle. In Stellenanzeigen sucht der Streaming-Dienst bereits nach Fachkräften mit Erfahrung in Spielentwicklung.
Plant Netflix mit VR-Inhalten?
Am Mittwoch bestätigte Netflix, dass Mike Verdu von Facebook zu Netflix wechseln und dort die Rolle des Leiters der Spielentwicklung übernehmen werde.
Verdu blickt auf eine 30-jährige Karriere in der Spieleindustrie zurück. Er arbeitete in führender Rolle bei Zynga, betreute das Mobile-Gaming-Geschäft von Electronic Arts und half seit Mai 2019, Inhalte für Facebooks VR-Ökosystem aufzubauen.
Dass Netflix Verdu wegen seiner VR-Erfahrung angeheuert hat, ist unwahrscheinlich. Das Unternehmen hatte seit jeher eine abwartende Haltung gegenüber Virtual Reality. Es veröffentlichte eine VR-App, mit der man auf einer virtuellen Leinwand Netflix-Inhalte anschauen kann und ließ für Stranger Things kurze VR-Erfahrungen entwickeln.
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Immerhin: Vor wenigen Tag gab Netflix eine erweiterte Partnerschaft mit den Produzenten der Erfolgsserie “Bridgerton” bekannt, die den exklusiven Vertrieb von Filmen und “potenzielle Gaming und Virtual-Reality-Inhalte” vorsieht.
Gaming: Konkurrenz und Potenzial für Netflix
Mit Bandersnatch erforschte Netflix bereits interaktive Formate auf der eigenen Plattform, ohne damit wirklich ins Gaming-Territorium vorzustoßen.
Ein dediziertes Spiele-Angebot würde Netflix von der Konkurrenz wie Amazon, Disney+ und HBO Max abheben. Netflix könnte darüber hinaus eigene Video-Inhalte zusätzlich in einem weiteren Format vermarkten und Spiele parallel zu Serien und Filmen produzieren. Man denke an das bereits genannte Stranger Things. Mit einem neuen, interaktiven Angebot hätte Netflix zudem ein Argument für kommende Preiserhöhungen.
Netflix' Bemühungen sind ein erster Schritt in Richtung einer Industrie, die CEO Reed Hastings als eine Konkurrenz im Kampf um Aufmerksamkeit ausmachte. Einer neuen Studie zufolge werden 2023 drei Milliarden Menschen Spiele spielen und Netflix dürfte sich ein Stück von diesem Kuchen abschneiden wollen.
Quelle: Bloomberg, Titelbild: Facebook
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