All on Board auf Quest 3: Was taugt der VR-Brettspielsimulator?

All on Board auf Quest 3: Was taugt der VR-Brettspielsimulator?

All on Board bietet eine klasse Brettspielsimulation in VR. Unser Test auf Meta Quest 3 zeigt jedoch, dass der Einstieg nicht immer leicht ist.

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Das spanische Spiele-Studio The Game Kitchen dürfte vielen durch die düsteren Dark-Fantasy-Welten der Blasphemous-Reihe ein Begriff sein. Wer die bockschweren Sidescroller im Pixellook kennt, weiß, dass das Indie-Studio einen Hang zum Detail hat und viel Leidenschaft in seine Projekte steckt.

Genau diese Leidenschaft findet sich auch in der ersten VR-Produktion von The Game Kitchen: All on Board ist ein VR-Spiel von Brettspiel-Fans für Brettspiel-Fans, und das merkt man schon nach wenigen Sekunden. Brettspiel-Neulinge haben es allerdings nicht ganz so leicht, den richtigen Einstieg zu finden.


All on Board Test: Das wichtigste kompakt

Intuitive Steuerung, authentisches Brettspiel-Feeling und viel Liebe zum Detail – wenn The Game Kitchen, wie angekündigt, weiter am Spiel arbeitet, wird All on Board auf lange Sicht zum unangefochtenen König der VR-Brettspielsimulatoren.

  • Wertung: 4 von 5 Punkten
  • Getestet auf: Meta Quest 3
  • Verfügbar auf: Steam-kompatiblen PC-VR-Headsets, Meta Quest
Ein Wertungsbild zum VR-Spiel All on Board zeigt den Autoren, die Wertung und ein Kurzfazit.
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All on Board ist für euch geeignet, wenn ihr…

  • einen authentischen VR-Brettspielsimulator sucht
  • original lizenzierte Table-Top-Hits in VR oder Mixed Reality spielen möchtet
  • keinen Platz, kein Geld oder keine Zeit für echte Brettspiele habt

All on Board ist für euch weniger geeignet, wenn ihr…

  • nicht auf die Haptik echter Brettspiele verzichten könnt
  • euch mit Brettspielen ohne schriftliche Anleitung schwertut

Das erwartet euch in All on Board

All on Board ist ein VR-Brettspielsimulator, der die Spielerfahrung bekannter Table-Top-Hits in der Virtual Reality erlebbar machen will. Zum Launch stehen die Titel Terraforming Mars, The Hunger, The Binding of Isaac, Istanbul, Escape the Dark Castle, Rallyman: GT sowie die Klassiker Go, Ludo, Schach und Dame zur Verfügung. Weitere Inhalte sollen in den kommenden Monaten als kostenpflichtige DLCs folgen. Die muss übrigens nur der Host kaufen, der Rest der Runde spielt gratis mit.

The Game Kitchen legt dabei besonderen Wert auf eine möglichst realistische Umsetzung. Im Grunde spielt ihr das jeweilige Brettspiel in VR genauso, als ob es vor euch auf dem Wohnzimmertisch aufgebaut wäre. Ihr greift mit dem VR-Controller nach Spielfiguren oder Karten, würfelt selbst und – ganz wichtig – seid selbst dafür verantwortlich, dass die Regeln eingehalten werden.

Einsteiger könnten etwas mehr Hilfe brauchen

Theoretisch könntet ihr also genauso mogeln wie in einem physischen Brettspiel. Dieser Realismus setzt allerdings auch voraus, dass alle Teilnehmenden das Regelwerk beherrschen. Um das sicherzustellen, fügt All on Board jedem Brettspiel ein Tutorial-Video bei, das über eine YouTube-Integration ein Fenster in der VR-Umgebung öffnet.

Dieses Fenster könnt ihr frei im Raum positionieren. Allerdings seht nur ihr das Video, eure Mitspielenden nicht. Wenn ihr als Runde also ein neues Spiel ausprobieren möchtet, muss jeder für sich selbst das Tutorial-Video aufrufen und anschauen. Etwas eleganter wäre hier ein Video, das alle gleichzeitig sehen können.

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Ich persönlich hätte mir auch eine schriftliche Anleitung gewünscht, in der ich kurz nachschlagen kann, wenn etwas unklar ist. Optimal wäre eine Tutorial-Runde für jedes Brettspiel, um die Regeln spielerisch zu lernen. Löblich ist dafür das Kontext-Menü „Smart Glance“, das zusätzliche Infos oder Aktionen zu jedem Objekt auf dem Spielbrett liefert.

Wunderschöne Spielbretter und durchdachte Steuerung

Für Profis und solche, die es werden wollen, ist All on Board aber dennoch schon jetzt der beste VR-Brettspielsimulator auf dem Markt. Die detailgetreue Gestaltung der Spielbretter sticht sofort ins Auge. Jedes Brett, jede Figur und jede Karte wurden mit bemerkenswerter Liebe zum Detail nachgebildet. Einziges Manko: Manchmal macht es Mühe, weiter weg liegende Karten oder Spielfelder zu entziffern. Auch das Schrauben an der Auflösung mit dem Quest Games Optimizer half da nicht viel.

Wie im echten Leben habt ihr einen zugewiesenen Platz am Spielbrett, den ihr mit gleichzeitigem Drücken beider Joysticks erreicht. Ihr könnt euch zwar um das Spielbrett bewegen, für eine bessere Sicht hineinzoomen oder es kippen, wie etwa in Demeo – geht aber nicht. In der VR-Umgebung bewegt ihr euch, indem ihr in die Luft greift, die Grip-Buttons haltet und euch wie an einem Seil in die gewünschte Richtung zieht.

Die allgemeine Steuerung auf den Spielbrettern braucht zwar etwas Eingewöhnungszeit, ist aber durchdacht und intuitiv gelöst. Mit der Triggertaste hebt ihr Spielfiguren auf und legt sie ab, Würfel werft ihr durch natürliche Handbewegungen. Dreht ihr das linke Handgelenk, um auf die Uhr zu schauen, öffnet sich ein Menü mit sämtlichen Einstellungen, die ihr für eine Session benötigt.

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Gleichzeitig könnt ihr über ein Symbol am Handgelenk eure Spielkarten abrufen und sie mit der dominanten Hand durchgehen, ablegen oder per Trigger-Taste an Spielende weitergeben. Je nach Spiel habt ihr zudem ein frei im Raum positionierbares Tablet zur Verfügung, das Spielkarten, Figuren, Münzen oder andere für das Spiel nötige Elemente zeigt.

Schöne VR-Umgebungen und eleganter Mixed-Reality-Modus

Jedes Brettspiel kommt mit einer eigenen VR-Umgebung. Diese sind entweder neutral gehalten oder passen thematisch zum jeweiligen Spiel. Beim Schach findet ihr euch beispielsweise in einer eleganten Wohnung mit Meerblick wieder, Istanbul bringt orientalisches Flair in die VR und The Binding of Isaac versetzt euch in einen düsteren Keller.

Drei virtuelle Avatare sitzen um einen Tisch herum und spielen ein Brettspiel.

Mit der Meta Quest 3 könnt ihr All on Board im Mixed Reality-Modus auf eurem physischen Tisch ausrichten. | Bild: The Game Kitchen

Der Mixed-Reality-Modus für Quest 3 erlaubt es sogar, das virtuelle Brett auf dem eigenen Couchtisch zu platzieren. Hier könnt ihr das Spielbrett auch hoch- und runterbewegen.

Kleine Probleme mit der Technik

Während meiner Multiplayer-Spielsession mit meinem Kollegen Tomislav traten noch einige technische Problemchen auf. Manchmal reagierten Menükarten nicht auf meine Eingaben, Tutorial-Videos waren nicht aufrufbar oder zeigten das falsche Spiel.

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Beim Rotieren mit dem Joystick in Istanbul wurde der Bildschirm regelmäßig schwarz, und im Mixed Reality-Modus fehlte immer wieder der Button zum Hoch- und Runterbewegen des Brettes. Manchmal mussten wir das Spiel auch neu starten, weil einer von uns einige Anzeigen nicht richtig sehen oder einige Spielelemente nicht bedienen konnte.

So wie ich das Studio kenne, bin ich mir aber sicher, dass The Game Ktichen diese kleinen Fehler schnell beheben wird.

All on Board Test-Fazit

Wenn The Game Kitchen wie angekündigt weiter am Spiel arbeitet, kleine Fehler ausmerzt und die Spielerfahrung optimiert, wird All on Board auf lange Sicht der unangefochtene König unter den VR-Brettspielsimulatoren. Die Auswahl an lizenzierten Spielen ist zum Start schon ordentlich – von modernen Strategiespielen wie Terraforming Mars über Richard Garfields The Hunger bis hin zu Klassikern wie Schach und Dame.

Dank Multiplattform-Support zwischen Meta Quest und SteamVR dürfte sich immer jemand zum Spielen finden. Allein die Möglichkeit, Spielstände zu speichern und später fortzusetzen, ist ein klarer Vorteil gegenüber physischen Brettspielen. Ebenso entfällt das oft mühsame Auf- und Abbauen. Das wohl wichtigste Argument für Brettspielfans: Trotz dieser digitalen Vorzüge bleibt das authentische Brettspielerlebnis in All on Board stets erhalten.

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Was haltet ihr von VR-Brettspielsimulatoren wie All on Board? Diskutiert mit uns auf Instagram, Facebook oder Bluesky und teilt eure Meinung in den Kommentaren.

Für Feedback, Themenvorschläge oder andere Ideen schickt uns bitte eine E-Mail an hallo@mixed.de oder hüpft auf unseren Discord-Server.

Quellen: Meta Horizon Store