Kann VR dabei helfen, Basketball-Talente zu erkennen?
Ein 3D-Basketballsimulator sollte im Rahmen einer Studie versteckte Talente von Basketballspieler:innen offenbaren.
In der Vergangenheit haben sich Talentscouts bei der Förderung von Basketballspieler:innen oft auf physische Merkmale wie die Körpergröße konzentriert. Eine gemeinsame Studie der Staffordshire University und der Université d'Aix-Marseille konzentriert sich stattdessen auf technische Feinheiten.
Ein 3D-Basketballsimulator konnte darin wichtige Fähigkeiten wie die dynamische Anpassung der Wurfbewegung erkennen, die sich bei erfahrenen Spielern häufiger zeigte.
___STEADY_PAYWALL___Talentsuche mit Virtual Reality?
Solche Bewegungen spielten auch bei NBA-Stars eine wichtige Rolle, erklärt Co-Studienleiter Dr. Pooya Soltani. Er ist leitender Dozent für Game-Design an der Staffordshire University. Stephen Curry von den Golden State Warriors zum Beispiel erziele mit seiner dynamischen Wurftechnik immer wieder überraschende Distanztreffer, so Soltani.
Für Trainer:innen sei es wichtig, solche feinen Anpassungsfähigkeiten, die in der Hektik des Spiels schon einmal untergehen, verlässlich messen zu können.
Die Studie verwendet den Begriff Virtual Reality, allerdings wurden keine VR-Brillen verwendet. Stattdessen bestand der Versuchsaufbau aus einer 3D-Brille mit aktiver Shutter-Technologie (Edge RF von Volfoni) und einer Rückprojektionsleinwand mit einem Netz zum Auffangen des Balls.
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Die virtuelle Szene wurde stets dem Blickwinkel der Spielenden angepasst. Zwölf erfahrene Sportler:innen und zehn Anfänger:innen trugen mehrere Tracking-Marker des Codamotion-CX1-Systems zur Bewegungsanalyse. Auch der Ball war mit Sensoren ausgestattet, um seine Bewegung exakt zu erfassen. Ein virtueller Korb ermöglichte es, die Wurfdistanz zu erhöhen, während die Markierungen auf dem Spielfeld unverändert blieben.
Erfahrene Spieler waren besser in der Lage, ihre Wurfbewegung aufgrund visueller Informationen anzupassen, so die Ergebnisse. Die Bewegungsmuster unterschieden sich etwa beim Wechsel vom "Freiwurf" mit beiden Füßen am Boden zum Sprungwurf mit größerer Distanz.
3D-Basketballsimulator erkennt Nuancen
"Erfahrene Spieler führten beispielsweise mehr Freiwürfe aus, was die Stabilität beim Loslassen des Balls erhöht und somit zu erfolgreicheren Würfen führt", erklärt Soltani in seinem begleitenden Artikel. Er leitete die Studie gemeinsam mit dem Assistenzprofessor für Sportwissenschaften, Dr. Antoine Morice von der Université d'Aix-Marseille.
Auch Morice setzt in einer Pressemitteilung der Staffordshire University große Hoffnungen in die Ergebnisse: "Die Identifizierung von Talenten kann viel Zeit in Anspruch nehmen, und die Einschätzungen von Trainern können manchmal subjektiv und unzuverlässig sein. Die Entwicklung eines 'VR-Spiels', das auf unserer Forschung basiert, könnte die Fähigkeiten eines Spielers mit einem VR-Headset und einem instrumentierten Ball objektiv testen."
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