Apple Reality Pro: VR-Brille soll Apple-Store-Attraktion werden

Apple Reality Pro: VR-Brille soll Apple-Store-Attraktion werden

Apple will laut eines Berichts eine Million Mixed-Reality-Headsets verkaufen, aber rechnet nicht damit, Profite mit dem Geräte zu machen.

Anfang des Jahres veröffentlichte das Techmagazin The Information einen Bericht mit zahlreichen Details zum neuen Apple-Produkt, das "Reality One" heißen, circa 3.000 US-Dollar kosten und noch in diesem Jahr auf den Markt kommen könnte.

Nun folgt ein weiterer umfangreicher Bericht seitens Bloomberg, der ebenfalls technische Details enthält und die früheren Informationen teils bestätigt, teils um weitere Einzelheiten erweitert.

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Der Artikel beschreibt zum einen die Hardware, zum anderen die Funktionen des Betriebssystems und die Anwendungen von Apple Reality Pro, sowie Apples Verkaufserwartungen und Marketing-Pläne.

Eye- und Handtracking als Kernschnittstellen

Das Gerät bestehe aus Aluminium, Glas und Polstern und erinnere an die Apple-Kopfhörer Airpods Max, heißt es im Bericht. In die Vorderseite des Gehäuses sei ein gebogener Bildschirm integriert, der die Augen der Nutzer:innen darstelle und auf diese Weise deren soziale Isolation aufbrechen soll. Die Lautsprecher seien in das Gehäuse integriert, für hochwertigen Klang und 3D-Audio werde man allerdings Airpods nutzen müssen.

Die Blick- und Handerfassung sollen zu den größten Stärken des Geräts zählen. Ein Controller liege nicht bei, anders als bei den meisten handelsüblichen Headsets. Apple setzt demnach voll und ganz auf die neuen Schnittstellen.

Das Gerät werde wie Apple Watch ein Einstellrad besitzen, mithilfe derer man zwischen VR und AR wechseln kann. Diese Funktion soll eines der Highlights des Produkts werden.

Der Akku sei aus mehreren Gründen (Wärmeentwicklung, Formfaktor, Gewicht) in einem externen Battery Pack untergebracht, das über ein Kabel mit dem Headset verbunden wird. Das Gerät sei etwa so groß wie zwei übereinander gestapelte iPhone 14 Pro Max, also recht wuchtig. Einige Tester hätten sich beschwert, dass diese Lösung "sperrig" sei, heißt es im Bericht. Der Akku sei zudem nach circa zwei Stunden leer und müsse ausgetauscht werden.

VR-Facetime und immersive Videos

Das Betriebssystem mit Namen xrOS sei der Versuch, eine 3D-Version von iOS zu erschaffen. Das Interface soll praktisch identisch sein mit dem des iPhone und iPad, aber in einer 3D-Umgebung angesiedelt sein. Zu den verfügbaren Apps gehören Safari, Fotos, Mail, Nachrichten und die Kalender-App. Ein App Store für Apps von Drittentwickler:innen sowie Apples eigene Dienste wie Apple TV+, Apple Music und Apple Podcasts seien ebenfalls geplant.

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Für das Verfassen von Texten werde man Siri oder andere Apple-Geräte verwenden können. Ein iPhone werde anders als bei der Apple Watch nicht benötigt, womit Apple Reality Reality One komplett autark läuft. Apple arbeite an einer Technologie, die es ermöglicht, mitten in der Luft auf einer virtuellen Tastatur zu tippen. Diese Funktion werde bis zum Launch wahrscheinlich nicht fertiggestellt und einsatzbereit sein, heißt es.

Das Headset biete auch Produktivitätsfunktionen. So können Nutzer:innen es als externes Mac-Display nutzen und dabei weiterhin mit Trackpad, Maus und Tastatur arbeiten.

Zu den Kernanwendungen gehören eine VR-Version von Facetime, die es zwei Nutzer:innen erlaubt, sich in VR zu treffen. Die Software rendert Gesichter und Körper als realistische Avatare und soll den Eindruck erwecken, dass man sich im gleichen Raum befindet. Ebenfalls geplant sind immersive Videos und ein virtuelles Kino, in dem man Inhalte von Apple TV+ auf einer großen Leinwand und in unterschiedlichen 3D-Umgebungen schauen kann.

VR-Spiele von Drittentwickler:innen sollen ebenfalls eine Rolle spielen. Apple hat zu diesem Zweck eine eigene Engine entwickelt, heißt es.

Apple Reality Pro: Kein Profit geplant

Apple wolle im ersten Jahr eine Million Geräte verkaufen, heißt es. Die Produktion des Headsets soll im Februar anlaufen. Das Geräte könnte zunächst lediglich in den USA auf den Markt kommen. Die Vorstellung ist laut Bloomberg für den Frühling geplant, Apples Pläne könnten sich jedoch immer noch ändern.

Trotz des hohen Preises von circa 3.000 US-Dollar rechnet Apple nicht damit, an Verkäufen der Hardware zu verdienen, was laut Bloomberg nahelegt, dass Apple langfristig mit der Plattform plane. Die Webseite berichtete zuvor, dass für 2024 oder 2025 ein günstigeres Headset geplant ist, das circa 1.500 US-Dollar kosten und Apple Reality One heißen könnte.

Apple hoffe, mit dem extravaganten Produkt Kund:innen in den Apple Store zu locken. Nicht unbedingt, um das teure Gerät zu kaufen, sondern vielleicht ein anderes Apple-Produkt. Die Apple Stores sollen einen eigenen Bereich erhalten, in dem man das Headset ausprobieren kann.

Quellen: Bloomberg