IAA 2019: VR statt PS - so rockte XR-Tech die Automesse
Auf der IAA 2019 versuchte die Automobilindustrie erstens, sich als so umweltfreundlich wie möglich zu geben, und zweitens, VR- und Spieleinhalte mit ihren PS-Boliden zu kombinieren.
Autor: Gaetano Rizzo
Der Hidden Champion unter den weltgrößten Games-Messen war 2017 vermutlich die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt: Damals sahen mehr als 800.000 Besucher wohl ebenso viele VR-Brillen wie PKWs.
___STEADY_PAYWALL___Und dieser Trend setzte sich bei der alle zwei Jahre stattfindenden Messe 2019 fort. Denn auch dieses Jahr protzten die Aussteller mit zahlreichen VR-Erfahrungen und Gamification-Ansätzen.
Audi hat seine XR-Weltneuheit Holoride ausgegründet: Das Startup entwickelt ein Ökosystem für bewegungs- und streckensynchrone XR-Unterhaltung auf der Rückbank. Ich habe eine Probefahrt hinter mir und werde in Kürze darüber berichten.
https://www.youtube.com/watch?v=D-7pXsQJeHU
Am Porsche-Stand wurde zusammen mit Gran-Turismo-Mastermind Kazunori Yamauchi die Partnerschaft mit Polyphony Digital verkündet. Dabei berichtete Porsche auch über den VR-Einsatz beim Design der Fahrzeuge.
Hololens 2 für die Autoindustrie
Neben IT-Firmen wie Facebook und Google war auch Xbox-Hersteller Microsoft mit einem eigenen Messestand vertreten und präsentierte unter anderem die lang erwartete, aber immer noch nicht erhältliche, AR-Brille Hololens 2, die sich beim Vorabtest als rundum verbessert erweist. Zusammen mit Partnern zeigte Microsoft, wie mit der AR-Brille Ingenieure für komplexe Reparaturarbeiten an Fahrzeugen geschult werden.
Bei der Visualisierungstechnik geht Bosch noch einen Schritt weiter und präsentierte ein 3D-Display für das Fahrer-Cockpit. Diese brillenlose Technik ermöglicht ähnlich Nintendos 3DS-Bildschirm einen 3D-Effekt in variabler Intensität und lässt sich bei Bedarf auch abschalten.
VR-Battle 6on6: Jaguar vs. BMW
In der Halle 11 war das Wettrüsten der PKW-Hersteller bei VR-Brillen am deutlichsten: Bei Jaguar Land Rover kämpften gleichzeitig sechs Besucher im Formel E-Simulator um die schnellste Runde im elektrischen Jaguar I-TYPE 3.
Ein paar Meter weiter ging’s auf eine virtuelle Kamerajagd auf den neuen Defender. Aus dem geöffneten Fenster eines fliegenden Helikopters konnten bis zu sechs Paparazzi Fotos des neuen Geländewagens schießen und wurden dabei vom Dokumentarfilmer Bear Grylls angefeuert.
Hydraulische Sitze und Luftdüsen verstärkten dabei den immersiven Effekt. Insbesondere langhaarige Besucher mussten sich nach dem Flug erstmal kämmen. Zwischendurch durfte an einer großen Glaswand mit einer virtuellen Jaguarkatze gespielt werden.
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Bei BMW gegenüber gab‘s virtuelle DJ-Mischpulte und in einem Hinterzimmer eine futuristische Mixed-Reality-Experience: Der Besucher wurde in sein Büro im Jahr 2030 begleitet und schaute durch einen großen 4K-Fernseher auf eine Sci-Fi-Skyline. Nach Aufsetzen der VR-Brille lief der Besucher auch real durch den Showroom und lernte dabei die autonom fahrende Studie BMW Vision M NEXT kennen. Zum Finale tauchte Tom Cruise aus Mission Impossible auf.
Wer lieber nicht für diese futuristische Fahrt Platz nehmen wollte, sollte wenigstens die Aussichtsplattform am Eingang des Messestands mit sechs jeweils mit VR-Brillen ausgestatteten Ferngläser besucht haben. Dort schaute man in eine Zukunft der Mobilität, wie sie sich die Münchner inklusive der fünf Joint Ventures mit Daimler vorstellen.
Die da aus Benztown
Die Schwaben konterten in der Festhalle mit mehreren AR-Tischen und einem eigenen Gaming-Arcade-Floor, wo unter anderem in einem Mercedes-AMG sitzend auf einer Kinoleinwand ein Mario-Kart-Klon gespielt werden konnte.
Prominente Gäste außerhalb der Gamingwelt nutzten die IAA zur Präsentation neuer Produkte. Beispielsweise stellte die deutsche Hip-Hop-Band "Die Fantastischen Vier" bei SEAT mit "FANTAVENTURA" das weltweit erste immersive VR-Projekt mit Raumtracking einer Musikband vor, basierend auf den Song und Video "Tag am Meer".
Ebenfalls bei den Spaniern präsentierte FIA World Rallycross-Champion Mattias Ekström den rein elektrischen Tourenwagen CUPRA e-Racer sowie eine Version seines Trainingssimulators, der mit Hydrauliksitz und VR-Brille glänzte und von den Besuchern permanent belagert wurde.
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