Prognose: Künstliche Intelligenz soll die Weltwirtschaft massiv antreiben
Eine Studie der Unternehmensberatung McKinsey sieht Künstliche Intelligenz als Wachstumsmotor der Weltwirtschaft. Die Autoren halten ein jährliches Wachstum von 1,2 Prozent für möglich. Das läge deutlich über dem Wachstum, das durch Roboter oder das Internet ausgelöst wurde. Profitieren sollen die, die ohnehin schon an der Spitze stehen.
KI-Technologie gilt als möglicher Auslöser einer neuen industriellen Revolution: Bild- und Spracherkennung, Assistenzsysteme, automatisierte Prozesse und maschinelles Lernen werden in der Spitze schon von Konzernen eingesetzt und sollen langfristig in der unternehmerischen Breite ankommen.
Eine aktuelle Untersuchung des McKinsey Global Institute schreibt KI das Zeug zum globalen Wachstumsmotor zu. Die Unternehmensberatung sieht einen möglichen Wertschöpfungsbeitrag über 13 Billionen US-Dollar bis 2030. Das entspräche einem zusätzlichen Wachstum von durchschnittlich 1,2 Prozent.
___STEADY_PAYWALL___Zum Vergleich: Das zusätzlich ausgelöste Weltwirtschaftswachstum durch Industrieroboter lag bei 0,4 Prozent und das durch Informations- und Kommunikationstechnologien bei 0,6 Prozent.
KI soll den Wettbewerb bestimmen
Die Unternehmensberatung sieht daher in der KI einen entscheidenden Wettbewerbsfaktor für Unternehmen. McKinsey kommt zu dem Schluss, dass bis 2030 etwa 70 Prozent aller Unternehmen KI-Technologien einsetzen werden. Für die Prognose wurden 3.000 Unternehmen aus 14 Branchen befragt.
Das Wachstum falle in bereits hochentwickelten Ökonomien wesentlich größer aus, so die Autoren der Studie. Entwicklungsländer profitierten weniger von KI. Hohe staatliche Investitionen könnten diesem Trend entgegensteuern.
Wachstum auch in Deutschland
Für Deutschland sehen die Analysten ein mögliches Wachstum von 1,3 Prozent. Damit liegt Deutschland hinter den USA (1,5 %) und Schweden (1,7 %) gleichauf mit China.
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Zu einem ähnlichen Schluss kam kürzlich eine Studie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi): KI soll im produzierenden Gewerbe in Deutschland die Bruttowertschöpfung in den nächsten fünf Jahren um bis zu 32 Milliarden Euro steigern. Das entspräche einem Drittel des prognostizierten Wachstums der Branche.
KI könnte Ungleichheit verstärken
Die Analysten von McKinsey sehen in der KI-Technologie eine große Herausforderung: Ihr Einsatz könne die Ungleichheit zwischen Unternehmen, Arbeitnehmern und Ländern verstärken. Technologische Arbeitslosigkeit und Monopole könnten die Folge sein.
Langfristig werde sich der Arbeitsmarkt jedoch erholen, so die Autoren. Dennoch: „Die Vorteile der KI werden wahrscheinlich ungleich verteilt sein.“
Die Autoren der Studie sehen die Staaten und Unternehmen als Gewinner der KI-Revolution, die so schnell wie möglich investieren und ihre Arbeitnehmer auf die neuen Herausforderungen vorbereiten.
Ähnlich äußerte sich kürzlich Andrew Haldane, der Chefökonom der Bank of England: Um der technologischen Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken, fordert er präventives Training für Arbeitnehmer.
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