Chinesische Polizei nutzt Kamerabrille mit Gesichtserkennung

Chinesische Polizei nutzt Kamerabrille mit Gesichtserkennung

Dystopie oder Sicherheitsfaktor? Die chinesische Polizei experimentiert mit einer Kamerabrille, die Gesichter scannen und Verdächtige identifizieren kann.

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Das Wall Street Journal berichtet mit Bezug auf die chinesische Zeitung Renmin Ribao, dass Polizisten in China Kamerabrillen mit Gesichtserkennung einsetzen. Dafür wird an einer herkömmlichen Brille eine hochauflösende Kamera angebracht, die die Gesichter vorbeilaufender Personen scannt und mit einer Datenbank abgleicht.

In China gibt es bereits stationäre Kameras, die Gesichtserkennung nutzen. Die Brillenkamera soll im Vergleich flexibler einsetzbar sein und schneller scannen, da sie die Daten nicht übers Internet abgleichen muss. Die Polizisten tragen eine Offline-Datenbank mit sich.

Das Unternehmen möchte die Brille zukünftig auch außerhalb von China verkaufen. Exporte nach Afrika, in die USA, nach Europa und Japan sollen bereits stattgefunden haben. Im Sommer 2017 stellte das US-Ministerium für Innere Sicherheit eine Vision der Zukunftspolizei vor, in der eine solche Scanner-Brille thematisiert wird.

Gegenüber dem Wall Street Journal warnt William Nee, China-Experte der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, dass die Technologie leicht eingesetzt werden könne, um die Bevölkerung zu überwachen und politische Gegner oder Minderheiten zu verfolgen. Der chinesische Überwachungsstaat könne so noch präsenter werden, so Nee.

Englische Entwickler schufen eine Hololens-App, mit der Tatorte in 3D eingescannt und Spuren digital gesichert werden können.

Hololens: Englische Polizei sichert Spuren mit der AR-Brille

| Featured Image: Screenshot der Webseite LLVision.com