Xbox VR: Microsoft will Entwickler nicht mit Virtual Reality ablenken
Update vom 10. Oktober 2017:
Gegenüber der Webseite Wired beschreibt Xbox-Marketingchef Albert Penello Virtual Reality als experimentelle Nische, die für eine bestimmte Zielgruppe interessant sei.
Offenbar will Microsoft bei der VR-Brille nichts überstürzen: Anhand der Bewegungskamera Kinect oder Nintendos Wii habe das Unternehmen gelernt, dass traditionelle Spiele nicht ohne weiteres in neue Formate portiert werden könnten.
Die VR-Brille glänze mit VR-spezifischen Inhalten, so Penello. Microsoft wolle Xbox-Entwickler "in diesem Jahr" nicht damit ablenken.
Ursprünglicher Artikel vom 9. Oktober 2017:
Microsoft: Xbox bekommt "definitiv" Virtual-Reality-Funktion
Für Windows Mixed Reality gibt Microsoft ab dem 17. Oktober Vollgas bei Virtual Reality mit dem PC. Konsolenspieler profitieren davon zunächst nicht, das soll langfristig aber nicht so bleiben.
Im Rahmen der offiziellen Windows Mixed Reality Vorstellung am 3. Oktober bekräftigt Microsofts VR- und AR-Chef Alex Kipman, dass Virtual Reality noch nichts im Wohnzimmer verloren habe.
Neben den Kabeln stört sich Kipman am sozialen Faktor. Das Wohnzimmer sei ein Raum für die Gemeinschaft. "Wir glauben nicht, dass man mit dem aktuellen Stand der Technologie - von den Brillen über die Kabel bis hin zur Qualität von Wireless-VR - im Wohnzimmer Spaß haben kann", sagt Kipman. Die VR-Brille sei derzeit am PC besser aufgehoben. Hier würden die Kabel nicht stören und Grafikkarte sowie der Prozessor hätten genug Leistung.
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Langfristig soll es die VR-Brille auch auf die Xbox schaffen: "Im Laufe der Zeit kommt es definitiv, aber heute haben wir nichts anzukündigen", sagt Kipman.
Unter anderem arbeiten HTC und Intel daran, die VR-Brille vom Kabel zu befreien. Aber: Aktuelle Lösungen wie TPCast muten prototypisch an und setzen eine recht aufwendige Installation voraus. Sie ist sicher nicht zu aufwendig für den technisch versierten PC-Spieler, aber ein Störfaktor für den durchschnittlichen Konsolenzocker.
Keine Software zur Hardware?
Technisch betrachtet dürfte es Microsoft leichtfallen, die vorhandenen Windows-Brillen mit der neuen Xbox kompatibel zu machen und Konsolenspielern Zugang zu Virtual-Reality-Apps für Windows 10 zu geben. Auch die Leistung der Konsole reicht für VR-Spiele aus und könnte in puncto Darstellungsqualität Sonys Playstation VR ausstechen. Da Hersteller von Windows-VR-Brillen neue Modelle wie Monitore auf den Markt bringen, dürfte über kurz oder lang ein Drahtlosgerät dabei sein, das Microsofts Anforderung an kabellose Wohnzimmer-VR gerecht wird.
Offen ist, ob diese VR-Portierung vom Arbeits- ins Wohnzimmer in der kommenden Xbox-Generation stattfinden kann. Eine Voraussetzung dafür wäre, dass es Microsoft gelingt, hochwertige Apps und Games in den Windows Store zu laden. Zum PC-Launch am 17. Oktober wird dieses Ziel nicht erreicht. Daher kooperiert Microsoft mit Valve und der App-Plattform Steam, um die VR-Software-Lücke möglichst schnell zu schließen.
Allerdings dürften die Redmonder kein Interesse daran haben, einen weiteren Softwareverkäufer in das Xbox-Ökosystem einzuladen und werden eher auf Eigenentwicklungen setzen. Dass diese nicht von heute auf morgen programmiert werden, zeigt eine enttäuschende VR-Interpretation des Mega-Franchise Halo für Windows Mixed Reality.
Andererseits: Da der Abverkauf von Sonys Playstation VR eher schleppend läuft, steht Microsoft bei Konsolen-VR derzeit nicht unter Zugzwang. Die Verkaufszahlen der Konkurrenz dürften zu Microsofts abwartender Haltung beigetragen haben.
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