Project Alloy: Weshalb Intel die Entwicklung der MR-Brille einstellte

Project Alloy: Weshalb Intel die Entwicklung der MR-Brille einstellte

Intel gab vor kurzem bekannt, dass die Entwicklung von Project Alloy eingestellt wurde. Kim Pallister, der für Intels VR-Projekte zuständig ist, führt in einem Interview die Gründe an.

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Laut Pallister verfolgt Intel zwei Ziele im Bereich der Virtual Reality: Das Unternehmen möchte die störenden Kabel eliminieren und möglichst viel Rechenleistung für VR-Anwendungen freisetzen. "Wir haben uns zwei Fragen gestellt: wie viel Rechenleistung eines PCs wir in einer autarken Brille unterbringen und wie wir das Signal eines PCs drahtlos übertragen können. Wie sich herausstellte, hat letztere Fragestellung größere Zukunftsaussichten", sagt Pallister gegenüber Venturebeat.

Intel war unzufrieden mit dem Formfaktor, den Herstellungskosten und der Leistung von Project Alloy und erkannte, dass Drahtlostechnologie die bessere Option ist, um obige Ziele zu erreichen. "Wenn man eine VR-Erfahrung auf PC-Niveau haben will, dann ist es besser, man nimmt einen leistungsstarken PC zur Grundlage und überträgt die Daten drahtlos", sagt Pallister.

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Intel habe jedoch viel aus der Entwicklung von Project Alloy gelernt. Die Forschung in den Bereichen des Inside-Out-Trackings und der 3D-Sensortechnologie soll laut Pallister weitergeführt und in anderen Bereichen zur Anwendung kommen. "Die technologischen Komponenten bestehen fort. Aber sie in einem fertigen Produkt auf den Markt zu bringen, war nie unsere Absicht." Da das Interesse seitens der Hersteller gering gewesen sei, habe man das Projekt eingestampft.

Es gibt eine VR-Brille weniger: Intel stellt die Entwicklung von Alloy ein. Dennoch möchte das Unternehmen weiter in VR und AR investieren.

Virtual Reality: Intel stellt Entwicklung der VR-Brille Alloy ein

Ein neues Drahtlosmodul für HTC Vive

Intel konzentriert sich jetzt verstärkt auf VR-Drahtlostechnologie. Das Unternehmen arbeitet mit Displaylink und HTC an einer Wireless-Lösung für die Vive-Brille auf Basis von Wigig. Die Netzwerktechnologie beruht auf dem Wi-Fi-Standard IEEE 802.11ad und funkt im 60-Ghz-Band.

Mitte Juni hieß es, dass das "Displaylink XR" genannte Produkt Anfang 2018 erscheinen soll. Laut Pallister steht das Veröffentlichungsdatum noch nicht fest. "Es liegt an HTC, etwas anzukündigen. Sie haben noch nicht gesagt, wann es so weit sein und wie viel es kosten wird." Ob die Technologie in eine neue VR-Brille integriert oder als Drahtlosmodul auf den Markt kommt, ist nicht bekannt.

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Mit Wigig können bis zu sieben Gigabit an Daten pro Sekunde übertragen werden, jedoch nur über kurze Distanzen. Außerdem darf kein Objekt zwischen den Sender und Empfänger geraten, ansonsten bricht die Verbindung ab. Deshalb muss ein Sender im Raum und der Empfänger auf dem Kopf platziert werden.

Das Drahtlosmodul TPCast setzt auf WirelessHD statt auf Wigig, unterliegt jedoch den gleichen Einschränkungen. Der Vorteil von Wigig gegenüber WirelessHD ist, dass nicht nur Bild- und Tonmaterial, sondern sämtliche Arten von Daten übertragen werden können.

Aufgrund der Nutzungseinschränkungen dürfte Wigig herkömmlichen Wi-Fi-Netzwerken keine Konkurrenz machen. Das muss auch Intel eingesehen haben: Anfang Oktober kündigte das Unternehmen an, die Herstellung von Wigig-Hardware bis Ende des Jahres einzustellen und sich stattdessen auf Anwendungen im VR-Bereich zu konzentrieren.

In den kommenden Monaten werden VR-Brillen die Kabel verlieren - zum Beispiel mit Displaylink XR, einem neuen Wireless-Adapter.

Displaylink XR: Wireless-Kit erscheint Anfang 2018 für HTC Vive

| Featured Image: Intel | Source: Venturebeat