Norwegen überträgt erste Mixed-Reality-Fernsehshow
In Norwegen läuft die erste Staffel einer Fernsehshow, die die reale mit der digitalen Welt verschmilzt. Zuschauer können von zu Hause mit dem Smartphone und in ferner Zukunft vielleicht auch mit der VR-Brille am Wettkampf teilnehmen.
In "Lost in Time" besuchen die Teilnehmer eine Reihe von Schauplätzen und Zeiten: von der Ära der Dinosaurier über den Wilden Westen bis hin zum Zeitalter der Weltraumreisen. Sehen können das allerdings nur die Zuschauer.
Die Wettkämpfer befinden sich in einem mit Greenscreen ausgekleideten Fernsehstudio, in dem nur die wichtigsten Requisiten real vorhanden sind. Die virtuelle Umgebung wird per Unreal-Engine gerendert und digital eingefügt.
___STEADY_PAYWALL___"Wir zeigen ihnen gerade so viel von der Umgebung, dass sie die Herausforderung meistern können", sagt Anders Kesin von The Future Group, die zusammen mit FreemantleMedia das Konzept für die Fernsehshow entwarf und umsetzte.
"Wir verwenden keine VR-Brillen, weil es wichtig ist, dass man die Emotionen der Wettkampfteilnehmer erkennt und wie sie auf die Herausforderung reagieren", meint Kesin.
Zuschauer können mitmachen
Die Produzenten bezeichnen das Format als interaktiv, weil sich die Fernsehzuschauer mit ihren Smartphones am Spiel beteiligen können. Hierfür wurde eigens eine mobile Version der Herausforderungen entwickelt.
Während die Wettkämpfer im Fernsehen in einer Art Flugsimulator durch das New York der 20er-Jahre fliegen, tun Zuschauer dasselbe auf ihrem Smartphone-Display.
Die Zuschauer treten dabei gegen die Wettkämpfer im Fernsehen an. Eine oder einer davon kann am Ende exakt das gleiche Preisgeld gewinnen wie die Fernsehkandidaten.
An der Fernsehshow arbeiten mehr als 150 Mitarbeiter von The Future Group, die aus unterschiedlichsten Bereichen wie der Spielentwicklung, der Raumfahrt und dem Design kommen.
Unterstützung für VR-Brillen angedacht
Die Inspiration zu einem solchen Projekt hatte Kesin, als er bei Warner Bros. an der Matrix-Trilogie arbeitete. "Wir gehörten zu den ersten, die Spieletechnologie für die Filmproduktion nutzten", sagt Kesin.
Dies inspirierte ihn zu einem TV-Unterhaltungsformat, das digitale Grafiken in Echtzeit rendert. Doch weshalb setzten die Produzenten für die Partizipation auf Smartphones und nicht gleich auf Virtual Reality?
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"Wir wissen, dass ungefähr 80 Prozent aller Leute, die sich Fernsehprogramme anschauen, ein Smartphone haben. Aber sehr wenige Leute besitzen eine VR-Brille. Wir wollen so viele Menschen wie möglich erreichen", sagt Kesin.
Der Produzent könne sich vorstellen, dass Zuschauer in Zukunft auch mit der VR-Brille mitspielen und sich direkt in den Wettkampf einklinken könnten. Zum Beispiel in einem virtuellen Formel-1-Rennen.
Mixed-Reality für E-Sport-Übertragungen
Lost in Time ist die erste Produktion der Gruppe. Laut Kesin haben viele andere Länder Interesse an dem Fernsehformat bekundet, sodass die Show global expandieren könnte.
Parallel dazu sind Kooperationen mit E-Sport-Ligen geplant. "Sie testen gerade unsere Plattform. Weil wir Fernseh- und Spieletechnologie kombinieren, ist es möglich, echte Menschen in die Games zu bringen."
Kesin beschreibt ein E-Sport-Szenario, in dem ein Moderator das Spiel nicht von außen kommentiert, sondern direkt vom Spielfeld berichtet.
Eine solche Art von Fernsehshow wäre im Kontext von Virtual Reality leicht umzusetzen, zumal entsprechende Mixed-Reality-Technologie seit längerem für HTC Vive und seit kurzem auch für Oculus Rift existiert.
https://www.youtube.com/watch?v=O-84piSTkyY
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