360-Videos bei Facebook: Heatmap-Analyse für Videoproduzenten
Facebook setzt nicht allein auf Oculus Rift und Virtual-Reality-Spiele, sondern investiert früh in eine Infrastruktur für 360-Videos. Produzenten von 360-Videos stellt das Unternehmen eine neue Software zur Verfügung, die die Blicke des Nutzers leiten und auswerten kann.
Facebook-Chef Marc Zuckerberg ist davon überzeugt, dass wir nach Text und Bildern in Zukunft vornehmlich Videos und bald auch immersive Erfahrungen mittels VR-Brille teilen. 360-Videos sind der Brückenschlag zwischen alter und neuer Technologie. Kein Wunder also, dass Facebook diesen Bereich früh vereinnahmen und sich gegenüber Googles YouTube etablieren will. Die immersiven Videos erscheinen seit Herbst 2015 direkt im Facebook-Newsstream und werden über die Oculus-Plattformen kuratiert.
Mit einem neuen Autorenwerkzeug will das soziale Netzwerk die eigene Plattform attraktiver für Produzenten machen. Ein Feature darin ist der "Guide", mit dem Facebook einer gängigen Kritik am 360-Storytelling begegnet. Dadurch, dass sich der Nutzer frei im 360-Video umschauen kann, verpasst er möglicherweise wichtige Momente der Handlung. Facebooks Guide bietet Autoren die Möglichkeit, den Blick des Zuschauers sanft auf Schlüsselmomente umzuleiten.
___STEADY_PAYWALL___Die Funktion ist im derzeitigen Umfang ausschließlich für den Monitor sinnvoll. In der VR-Brille würden die automatischen Drehungen sofort Übelkeit provozieren. Hier sind erzwungene Perspektiven nur in Kombination mit harten Schnitten erlaubt, wie das beispielsweise bei einigen Arte-Produktionen der Fall ist.
Facebook bietet Heatmap für 360-Videos
Noch interessanter ist ein neues Analyse-Werkzeug, das Facebook den Videoproduzenten ab sofort kostenlos zur Verfügung stellt. Eine Heatmap zeigt, welche Stellen im 360-Video besonders intensiv betrachtet werden. Das ist interessant für die Produzenten der Drehbücher, die so prüfen können, ob ihr Story-Konzept aufgeht.
Mindestens genauso interessant ist das neue Analyse-Werkzeug für Werber, die damit eine Reihe von Tests fahren können. Beispielsweise lässt sich die Wahrnehmung von Product Placement in 360-Kulissen prüfen oder die Affinität einer Zielgruppe gegenüber Charakteren oder Objekten herausmessen.
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Reines Headtracking bietet im ersten Schritt aber nur eine grobe Orientierung. Die Facebook-Heatmaps sind derzeit bis auf einen Winkel von 30 Grad genau. Solche Datenanalyen werden präziser, wenn mit zukünftigen VR-Brillen auch Bewegungen der Augen einbezogen werden.
Die Heatmap-Analyse ist ab sofort für alle 360-Videos verfügbar, die nach dem 1. Mai 2016 veröffentlicht und mindestens 50.000 Mal angesehen wurden. Anleitungen zu den beiden neuen Features gibt es hier.
Lies dazu auch: Virtual Reality Analytics: Warum Facebook sieht, was Du siehst und was das für das Marketing bedeutet
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