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Die jüngste VR-Kontroverse zeigt, wie tief wir in der Nische stecken

Die jüngste VR-Kontroverse zeigt, wie tief wir in der Nische stecken

Meta versteht unter Mixed Reality nun auch Virtual Reality und die Community regt sich auf. Was ist da los in der VR-Blase?

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Vor ein paar Wochen leakte ein internes Memo aus der Feder des Reality Labs-Leiters Andrew Bosworth, in dem es heißt, dass sich die Abteilung "insbesondere im Bereich MR" steigern müsse. Die Memo war an Angestellte der Abteilung gerichtet.

Der ehemalige Oculus-Technikchef John Carmack reagierte auf X auf die Berichte und fragte Bosworth, warum er gerade MR gemeint habe? Dieser antwortete, dass der Begriff MR für Meta jetzt sowohl VR als auch MR abdecke.

UploadVR thematisierte die terminologische Verschiebung in einem Artikel und äußerte die Befürchtung, dass die veränderte Begrifflichkeit zu Verwirrung bei Entwicklern und Kunden führen könnte.

Der Technikchef gießt Öl ins Feuer

Diese Woche nun äußerte sich Bosworth in einer Frage-Antwort-Runde auf Instagram zur Kontroverse und erklärte, warum Meta häufiger den Begriff als MR als VR verwendet und VR darunter subsumiert.

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Auf die Frage, warum Meta nicht mehr den Begriff VR verwende, sagte Bosworth:

"Wir verwenden ihn, wenn es angebracht ist. Dies ist eine der absolut konstruiertesten Kontroversen aller Zeiten sein, ein totales Gespinst der Community aus dem Nichts.

Wir verwenden den Begriff Mixed Reality häufiger in der Öffentlichkeit und intern, weil es auf dem Markt einige Verwirrung gab. Da Apple sich so sehr auf die Vermarktung von Mixed-Reality-Features für Apple Vision Pro konzentrierte, wollten wir sicherstellen, dass die Leute wissen, dass Quest 3 genauso gut oder meiner Meinung nach sogar besser ist als das, was Kunden anderswo bekommen. Wir haben durch die Marktforschung, die wir betreiben, herausgefunden, dass das ein entscheidender Punkt ist.

Diese Community ist so oft, so verrückt. Wenn ihr das hier seht, dann seid ihr schon dabei und ich muss nicht mit euch reden. Ich versuche, mehr Leute ins Boot reinzuholen, richtig? Die meisten Leute, an die sich unser Marketing richtet, das seid nicht ihr, sie folgen nicht meinen AMAs (Frage-Antwort-Runden), es sind Leute, die sich entschieden haben, nicht einzusteigen und wir möchten, dass sie es tun, und ich finde heraus, wie ich ihnen dabei helfen kann."

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Bosworths Erklärung hatte nicht die erhoffte Wirkung und brachte die VR-Community auf X noch mehr gegen Metas begriffliche Politik und ihn selbst auf. Der Technikchef versuchte zu beschwichtigen, aber der Schaden war bereits angerichtet.

Sturm im Wasserglas

Dabei ist Bosworths Argumentation bei näherem Hinhören gut nachzuvollziehen. Es geht Meta nicht darum, Virtual Reality aufzugeben oder deren Bestehen und Wert zu leugnen. Es geht um Marketing und den Versuch, das Interesse von Menschen an der Technik zu wecken, die nicht eingeweiht sind und über unsere begrifflichen Haarspaltereien nur den Kopf schütteln würden - wenn sie sie denn nachvollziehen könnten.

Wir Enthusiasten können die Nuancen unterscheiden, wir wissen, was VR und MR ist, dem Rest ist es egal. Das ist meine Erfahrung aus zahlreichen Gesprächen mit Leuten, die die Technik nur am Rande oder gar nicht kennen.

Diese jüngste Aufregung in der Community-Blase zeigt, wie tief wir mental noch immer in der Nische stecken. Virtual Reality, Mixed Reality oder wie auch immer man die Technologie nennen will, wird erst dann im Mainstream angekommen sein, wenn wir kein Bedürfnis mehr empfinden, über Begrifflichkeiten zu streiten.

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Die letzten zehn Jahre zeigen, dass sich die Terminologie ständig verschiebt und sie wird sich auch weiterhin verändern und zwar entlang der technischen Möglichkeiten, die sich uns eröffnen.

Was ist eure Meinung dazu? Diskutiert mit uns auf Instagram oder Facebook oder teilt eure Meinung in den Kommentaren.

Für Feedback, Themenvorschläge oder andere Ideen schickt uns bitte eine E-Mail an hallo@mixed.de oder hüpft auf unseren Discord-Server.

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